Landeshauptstadt: Alles in Tüten Industriegebiet bekommt grünes Rückgrat
Babelsberg - 390 000 Euro kann die Stadt ausgeben, um das Gelände am Beetzweg und an der Orenstein-und-Koppel-Straße zu begrünen. Zwischen Großbeerenstraße und Nuthewiesen soll laut Hiltrud Berndt vom Fachbereich Grün und Verkehrsflächen das „grüne Rückgrat“ des Babelsberger Industriegebietes entstehen.
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Babelsberg - 390 000 Euro kann die Stadt ausgeben, um das Gelände am Beetzweg und an der Orenstein-und-Koppel-Straße zu begrünen. Zwischen Großbeerenstraße und Nuthewiesen soll laut Hiltrud Berndt vom Fachbereich Grün und Verkehrsflächen das „grüne Rückgrat“ des Babelsberger Industriegebietes entstehen. Gestern konnte das Teilstück zwischen Gartenstraße und Stadtbeleuchtungsfirma eingeweiht werden, das ab Großbeerenstraße ist schon fertig und das bis zur Fritz-Zubeil-Straße folgt 2005. Die Freude am gelungenen Gemeinschaftswerk siegte gestern über die klirrende Kälte und alle Beteiligten sagten gern etwas zu den in Nikolaustüten verpackten Stichworten, die das Wegeband zierten, das schließlich von der Sozialbeigeordneten Elona Müller und dem Chef der bauausführenden Firma ERA Erdbau Recycling & Abbruch GmbH, Rudolf Morche, durchschnitten wurde. ERA hatte den Zuschlag für die Geländearbeiten erhalten, weil die Firma unter anderem in die Bauausführung vier Arbeitslose integrierte und so über ein Arbeitsförderprojekt gute Arbeit in doppeltem Sinne leisten konnte: einmal durch die Aufwertung des Geländes und zum anderen durch die Integration von vier Arbeitsuchenden in den ersten Arbeitsmarkt. Für die Vier bestätigten Heiko und Stefan, dass sie gern mitgemacht hätten, jede Arbeit sei besser als „zu Hause herumzusitzen“. Und da sich alle bewährten, konnte Morche anlässlich der Übergabe verkünden, dass sie auch bei der nächsten Teilstrecke wieder eingesetzt werden sollen. Jetzt ist erst einmal auf rund 40 000 Quadratmetern, dort wo noch vor kurzem Baracken standen, ein die Straße säumender Park angelegt worden mit alten erhaltenen Obstbäumen und Birken, Neupflanzungen von Bäumen und Büschen, Fußweg und – eine historische Besonderheit – vier alten Bunkern der Firma Orenstein & Koppel, in denen sich jeweils zwei, drei Leute unterstellen konnten. Obwohl das Erdreich wegen der Kontaminierung durch Bauschutt bis zu einem halben Meter Tiefe ausgetauscht werden musste, der Munitionsbergungsbetrieb wegen der Nähe des kriegswichtigen Betriebes das ganze Gelände nach Bomben absuchte und dazu den Boden wie einen Schweizer Käse durchlöcherte, hat man die kuppelartigen Bunker erhalten. Dirk Heydemann vom Architekturbüro „Grün der Zeit“, das die Landschaftsgestaltung übernahm, regte an, sie von einem Verein betreuen zu lassen, der auch über die Geschichte des Areals (Lokomotivbau, Fremdarbeiterunterbringung) Auskunft geben könnte. Ganz gegenwärtig lobte Elona Müller gestern vor allem die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt, ausführenden Betrieben und Arbeitsagentur und versprach „so weiter zu machen“.H. Dittfeld
H. Dittfeld
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