Sport: „Alles unter Kontrolle“
Die befürchteten Ausschreitungen nach dem Spiel blieben aus
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Ausnahmezustand am Sonntag rund ums Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion. Mehrere Hundertschaften Polizei sicherten das Fußball-Oberliga-Heimspiel des SV Babelsberg 03 gegen den BFC Dynamo ab. Viele der 1209 angereisten BFC-Fans – von denen dem Vernehmen nach etwa 80 den als am aggressivsten eingestuften C-Kader-Fans zugerechnet wurden – mussten sich bereits vorm Stadion Leibesvisitationen unterziehen, wobei nach Informationen des SVB viele pyrotechnische Erzeugnisse sichergestellt wurden. Erstmals in Babelsbergs Fußball-Geschichte waren sogar zwei Wasserwerfer in der Allee nach Glienicke aufgefahren, die aber nicht eingesetzt wurden.
Während der Partie blieb es auf den Zuschauerrängen des Karl-Liebknecht- Stadions friedlich. „Wir hatten die Situation im Griff“, erklärte später Polizeidirektor Ralf Marschall, der Potsdamer Schutzbereichsleiter. Vier Hundertschaften Polizei, zu deren Unterstützung Marschall während des Spiels eine zusätzliche Hundertschaft anrücken ließ, sowie 110 Ordner – unter ihnen auch Sicherheitskräfte des BFC Dynamo – verfehlten ihre Wirkung nicht. Außer einigen aufs Spielfeld abgefeuerten Feuerwerkskörpern, die zum Glück keinen Schaden anrichteten, und mehreren gefüllten Trinkbechern, die in Sven Roggentins Torwart-Raum flogen, ohne ihn zu treffen, blieb es friedlich und beim verbalen Schlagabtausch der Fanblöcke des SVB und des BFC.
Nach dem Spiel hatte die Polizei mit dem gewaltsamen Aufeinandertreffen Babelsberger und Berliner Fans in der so genannten „dritten Halbzeit“ gerechnet. Deshalb setzte sie auf die „konsequente Fan-Trennung“, wie es Marschall formulierte. Polizei in voller Montur begleitete die Dynamo-Anhänger zum S-Bahnhof Babelsberg.
„Bis zum Schluss blieb alles ruhig, wir hatten die Lage voll unter Kontrolle“, sagte Polizei-Hauptkommissar Jörg Schmidt, dessen Kollegen sich einerseits nicht provozieren ließen und vor allem um Deeskalation bereits im Vorfeld bemüht waren. Wie etwa in der Karl- Gruhl-Straße, wo das Fan-Projekt des SV Babelsberg seinen Sitz hat. Als sich diesem nach dem Spiel einige BFC-Anhänger aus Richtung des benachbarten Sport-Restaurants Hiemke nähern wollten, war die Polizei sofort zur Stelle und verwies sie des Platzes.M. M./H. M.
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