Sport: Als Außenseiter auf Tour

Bis vor einem Jahr herrschte beim HC Empor Rostock, am kommenden Sonntag in der 2. Handball-Bundesliga Nord der Männer Gastgeber für den 1.VfL Potsdam (16.30 Uhr, Scandlines-Arena), in sportlicher und wirtschaftlicher Hinsicht permanente Unruhe. Mehrmals musste sich der Zweitligist bei der Handball-Bundesliga (HBL) in zweiter Instanz sehr intensiv um eine Lizenzerteilung bemühen. Der Ruf des Vereins unter Bundesliga-Handballern hatte dadurch erheblich gelitten.

All dies ist Vergangenheit. Bei Empor geht es ruhig und seriös zu, seit der ehemalige Vorstand ausgewechselt und der frühere Nationalspieler Holger Schneider als Sportlicher Leiter geholt wurde. In die laufende Saison starteten die Mecklenburger gleich mit einem Resultat, das aufhorchen ließ. Beim VfL Bad Schwartau gewann das offenbar gegenüber der Vorsaison erheblich spielstärkere Empor-Aufgebot mit 34:33. Die zur Verstärkung herangezogenen Torben Ehlers (ehemals MT Melsungen), Robert Runge (HSG Düsseldorf) und der sehr unbequeme Pole Miroslaw Gudz (StralsunderHV) steuerten dafür insgesamt 14 Tore bei. Sasa Todosijevic, mit 213 geworfenen Toren der treffsicherste Spieler der Rostocker in der Vorsaison, zählte in Lübeck gleich wieder zu den besten Spielern und traf fünf Mal.

Neues Selbstbewusstsein verführt die Rostocker jedoch nicht dazu, die Zurückhaltung bei der Benennung von sportlichen Zielen aufzugeben. Mit Platz zehn wäre man in dieser Saison, die für viele Handball-Zweitligisten eine Spielzeit des Übergangs ist, zufrieden.

Aus Sicht des VfL Potsdam, dessen Spieler am vergangenen Samstag mit einem respektablen 28:28 gegen den ASV Hamm in die Saison starteten, geht es vorwiegend darum, sich erst einmal in der Atmosphäre einer fremden Halle zurecht zu finden. Im ersten Zweitligajahr des VfL kam das 25:37 im Mai 2007 noch in der alten Halle im Stadtteil Marienehe zustande. Die Potsdamer sind auch diesmal Außenseiter. Mit Stand von Mittwoch waren alle sechzehn im Aufgebot stehenden Akteure spielfähig.T. G.

T. G.