Landeshauptstadt: Als Oma die verlorenen Eier wiederfand Kinder und Senioren bastelten ein Kochbuch
Wie hieß das Lieblingsessen, als Oma und Opa noch Kinder waren? Das wollten Heike Pfeiffenberger und Petra Delport innerhalb eines Mehrgenerationen-Projektes am Treffpunkt Freizeit wissen, um daraus ein mit Originalzeichnungen illustriertes Kochbuch zu machen.
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Wie hieß das Lieblingsessen, als Oma und Opa noch Kinder waren? Das wollten Heike Pfeiffenberger und Petra Delport innerhalb eines Mehrgenerationen-Projektes am Treffpunkt Freizeit wissen, um daraus ein mit Originalzeichnungen illustriertes Kochbuch zu machen. Gestern wurde es im Rahmen einer kleinen Feierstunde der Öffentlichkeit vorgestellt und allen Mitwirkenden Dank gesagt. Die beiden Projektleiterinnen, die für die Zusammenstellung der Rezepte und das Layout verantwortlich zeichnen, befragten Senioren bis zum Jahrgang 1960 nach ihren Lieblingsspeisen und nach Geschichten, die sich darum ranken. Dazu gingen sie auch in Seniorenheime. Auf diese Weise kamen 30 Rezepte samt kleiner Geschichten zusammen. In der Nachkriegszeit, das betonen mehrere der Autoren, wurde allerdings gegessen, was auf den Tisch kam und es wurde oft auch aus der Not eine Tugend gemacht, zum Beispiel bei den „Armen Rittern“, die sich ihre Beliebtheit durch alle Generationen bewahrt haben. Altes Weißrot, Milch, Ei und Zucker - mehr braucht man dazu nicht. Ganz schnell wurden auch die „Verlorenen Eier“ wiedergefunden, bei denen die Salzkartoffeln satt machen mussten.
Durch zwei Kreativkurse am Haus, einem für Senioren und einem für Kinder, bekam das Kochbuch seine Illustrationen und es entstanden lustige Schautöpfe, die zurzeit die Wand im Treffpunkt Freizeit zieren. Mit Respekt voreinander bewunderten die Kinder die technische Perfektion der Älteren und die Senioren die Kreativität der Kinder, erzählt Pfeiffenberger. Bei den Lieblingsspeisen der heutigen Generation konnten aber höchstens noch die Armen Ritter mithalten, die Dr. Gudrun Kluge (67) empfiehlt. Ihr Enkel Fabian (10) liebt eher Apfelstrudel und Eis oder Spaghetti. Die standen auch bei anderen Kindern hoch im Kurs. Jasmin (10) bekannte sich dazu noch zu Schnitzel und Spargel.
Beim Lieblingsessen als Kind der Nachkriegsgeneration geht es natürlich nicht so fürstlich zu, aber manche Variante dürfte noch heute interessant sein wie die Birnen mit Klump (Teigmasse aus Eiern, Mehl und Mineralwasser) oder den Dampfnudeln in Heidelbeersoße. „Wir möchten natürlich, dass die Rezepte auch nachgekocht werden“, meint Pfeiffenberger. Das kann per Kochbuch geschehen, das es in einer vereinfachten Ausgabe für zwei Euro gibt. Kindereinrichtungen können sich aber auch eine Kochtruhe ausleihen. Sie enthält neben Kochschürze und -mütze auch noch Kochutensilien und Gewürze. Dazu natürlich das Kochbuch. dif
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