Von Ingmar Höfgen: Als Primus in den Winter
4:1 bei Hertha BSC II – Tabellenführer SV Babelsberg 03 gewann auch das erste Spiel der Regionalliga-Rückrunde
Stand:
Mit einem ungewohnt klaren 4:1 (1:0)-Erfolg bei Hertha BSC II sind die Babelsberger Regionalliga-Fußballer in die Rückrunde gestartet. Auch der zweithöchste Saisonsieg dürfte indes den auf der Tribüne des öfteren hörbaren Vorwurf der unattraktiven Spielweise nicht ausgeräumt haben. Trainer Demuths Team präsentierte sich wieder so, wie es einigen nicht gefällt: nur eine mittlere B-Note, nach oben gezogen durch zwei gekonnt herausgespielte Tore, sonst fast alles richtig gemacht. Die gut 200 mitgereisten Fans feierten fröhlich mit den Spielern.
Die Gäste fanden etwas besser ins Spiel als die mit zahlreichen Profi-Anschlusskadern wie Valeri Domovchiyski, Christoph Janker oder Sascha Burchert um Abstimmung ringenden Berliner. Nachdem Marian Unger einen Freistoß von Marvin Knoll pariert hatte (3.), trat Stefan Kutschke in Aktion. Sein Kopfball nach sechs Minuten ging noch knapp rechts vorbei, eine Minute später verwandelte er lehrbuchmäßig eine Flanke von Anton Müller: Annahme mit der Brust, platzierter Schuss – 0:1.
Hertha wachte auf und drückte auf den Ausgleich, kam aber kaum vor den vielbeinig bewachten Kasten der Nulldreier. Am gefährlichsten war noch der Pass auf Sebastian Hoeneß, der das Außennetz traf (16.). Auf der anderen Seite rettete Burchert vor dem konternden Daniel Frahn (19.). „Babelsberg hat kompakt und tief gestanden, das haben sie sehr gut gemacht“, lobte Hertha-Trainer Karsten Heine später den Gast.
Vom Schneefall begleitet, mühte sich Hertha auch nach der Pause weiter, wurde aber von dem an allen torgefährlichen Aktionen beteiligten Müller eiskalt erwischt. Er nutzte einen Abwehrschnitzer nach Flanke von Sven Hartwig zum 0:2 (58.). Die Vorentscheidung war damit aber noch nicht gefallen. Zum einen führten die Auswechslungen des nach einer Erkältung völlig ausgepumpten Müller und von Kutsch- ke zu einer kompletten Umstellung der vier Offensivkräfte. Zum anderen wurde Hertha doch noch torgefährlich. Knoll jagte einen satten 20-Meter-Schuss an die Lattenoberkante (71.), und bald darauf zerrte Matthias Rudolph im Strafraum Dennis Rommel zu Boden. Hoeneß verwandelte den Foulelfmeter sicher (77.).
Der Herbstmeister war jedoch nicht verunsichert und band sechs Minuten später den Sack zu. Nach einem Pass von Patrick Moritz zog Frahn zwei Abwehrspieler auf sich, lockte auch noch Burchert heraus, ehe er cool auf den freistehenden Ümit Ergirdi querlegte. Besser kann man einen Konter nicht ausspielen. Der vierte Treffer durch Frahn gegen einen resignierenden Gegner fiel in der Schlussminute.
„Das 4:1 klingt brutal, weil wir bis zum 3:1 alles versucht haben“, war Heine angefressen. Babelsberg überwintert als Tabellenführer. Vor der letzten Partie des Jahres am Freitag gegen den Chemnitzer FC (19 Uhr) beträgt der Vorsprung auf den Tabellenzweiten Wolfsburg II vier Punkte.
Ingmar Höfgen
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