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DATEN UND FAKTEN: Als „Schupo“ und „Schrippe“ für Babelsberg spielten ...

Fußball-Babelsberg darf wieder hoffen. Der SVB 03 führt mit sattem Vorsprung die Tabelle der Oberliga an und hat den Aufstieg vor Augen.

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Fußball-Babelsberg darf wieder hoffen. Der SVB 03 führt mit sattem Vorsprung die Tabelle der Oberliga an und hat den Aufstieg vor Augen. Die meist mehr als 1000 Zuschauer im Karl-Liebknecht-Stadion drücken die Daumen, dass die Elf von Trainer Rastislav Hodul nach zwei vergeblichen Anläufen ihr Ziel diesmal erreicht.

Regionalliga, die dritthöchste Spielklasse – das wäre schon etwas für den Traditionsverein, der nach wie vor im Mittelpunkt des Interesses (nicht nur) der Babelsberger Sportfans steht.

Freilich gab es in seiner Geschichte schon weitaus glanzvollere Etappen. 1949 stieg er als brandenburgischer Landesmeister in die DDR-Oberliga auf und mischte dort neun Jahre lang munter mit. Spieler wie „Schupo“ (Heinz) Tietz, Hans Schöne, beide auch Nationalspieler, oder Torwart „Schrippe“ (Karl-Heinz) Schröder wurden zu lokalen Helden.

Die Babelsberger Fußballanhänger durchlebten all die Jahre ein Wechselbad der Gefühle, denn die Leistungen ihrer Lieblingself schwankten gewaltig, führten in der Wendezeit hinunter bis zur DDR-Bezirksliga, danach aber auch hinauf bis in die 2.Bundesliga. Nun ist sie wieder auf einem guten Weg.

Neben den Fußballern prägten und prägen die Boxer das Sportleben im Stadtteil. Ihren Traditionsnamen Motor Babelsberg haben sie bis heute behalten und knüpfen an frühere Glanzleistungen an. Die Schützlinge von Ralph Mantau kämpfen in der 2. Bundesliga und holten dort den Titel. Zum Aufstieg in die höchste Klasse aber fehlt es an Geld.

Die Glanzzeit der Motor-Boxer hatte begonnen, als die der Fußballer zu Ende ging. Ab Ende der 50er Jahre brachte der Trainer Martin Neef ein tolles Talent nach dem anderen in den Ring, der im Kulturhaus des Reichsbahnausbesserungswerkes oft von 1000 begeisterten Zuschauer umlagert war. Am bekanntesten wurde Manfred Wolke, der 1968 den Olympiasieg errang. Zuvor war er ins Sportinternat und zum Armeesportklub (ASK) nach Frankfurt (Oder) gewechselt. Andere gingen diesen Schritt nicht – und so wurde Ronald Gehn zwar DDR-Meister, sein Bruder Konrad „Vize“, ebenso Dietmar Grönke und Harald Krüger – aber wegen ihrer Verweigerung versagte ihnen die DDR-Sportpolitik internationale Einsätze. Dafür kam Grönke auf einem anderen Gebiet zu Ehren: In dem DEFA-Abenteuerfilm „Tempel des Satans“ verkörperte er einen Boxer, dem der Autor Züge von Muhammad Ali verliehen hatte.

Doch in Babelsberg gibt es nicht nur hochklassige Boxer und Fußballer; eine Vielzahl von Vereinen widmet sich dem Breitensport und hilft so ihren Mitgliedern, gesund und fit zu bleiben. Dazu zählen die seit 1961 ebenfalls bei Motor angesiedelten Judoka. Zwischen 150 und 200 Mitglieder, Kinder und Jugendliche, aber auch „Junggebliebene“ genießen diesen schönen Sport und seine für Körper und Geist positiven Auswirkungen.

Solche Möglichkeiten bieten den Bewohnern des Stadtteils mehr als drei Dutzend Freizeitvereine in den verschiedensten Sportarten. Wer die PNN-Tabellenspalten nachschlägt, wird zwischen Kreisliga und Stadtklasse, Junioren und Senioren allein 22 Babelsberger Fußballmannschaften finden. E.Hoh

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