Landeshauptstadt: Alt betreut Jung
Kinderhort im Treffpunkt Freizeit geplant
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Kinderhort im Treffpunkt Freizeit geplant Jägervorstadt – Im Malteser Treffpunkt Freizeit soll ein alternativer Hort für Kinder von der dritten bis zur sechsten Klasse entstehen. „Das ist wünschenswert, da viel mehr Plätze für die Kinderbetreuung gebraucht werden als vorhanden sind“, sagt Elisabeth Tänzler, Leiterin des Treffpunkts. Künftig sollen etwa 25 Kinder am Nachmittag zwischen 12 bis 17 Uhr in verschiedene Projekte eingebunden werden. Neben der Hausaufgabenhilfe sind Kurse zur Verkehrserziehung, für gesunde Ernährung und für den Umgang mit Computern geplant. Auch künstlerische und sportliche Betätigungen stehen auf dem Programm. Für die Kinder stehen daneben auch schon laufende Kurse der Malteser offen. Ab sofort können Eltern ihre Kinder anmelden. Derzeit hat Projektleiter Jens Reinicke vier Anmeldungen auf dem Tisch zu liegen. „Es sind also noch ausreichend freie Plätze da“, so Reinicke. Bevor es jedoch mit der Kinderbetreuung los gehen könne, müsse das Jugendamt den Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung prüfen und genehmigen. „Das könnte noch ein kleiner Stolperstein sein, jedoch unterstützt das Jugendamt unser Projekt“, erklärt Elisabeth Tänzler. Doch sie ist guter Hoffnung. Rita Haack vom Presseamt der Stadt sagte dazu: „Das Projekt der Malteser ist durchaus gewollt und befindet sich auf dem besten Wege.“ Die Malteser suchten für ihr Projekt „alternative Kinderbetreuung“ vor allem ehrenamtliche Mitarbeiter, um so eine kostengünstige Betreuung zu schaffen. „Wir haben uns über die große Resonanz gefreut. Bisher haben sich über 16 Betreuer gefunden“, erklärt Projektleiter Reinicke. Es hätten sich Menschen aus verschiedenen Berufsgruppen und Alters, darunter Pädagogikstudenten und im Ruhestand befindliche Erzieher, bei den Maltesern gemeldet. Der Betreuungsumfang könne deshalb flexibel gehandhabt werden. Neben den Ehrenamtlichen sollen zusätzlich fünf pädagogische Mitarbeiter die Kinderbetreuung unterstützen. Die Eltern müssten mit einem Unkostenbeitrag von einem Euro pro Tag und Kind rechnen, so Jens Reinicke. Das sei in den meisten Fällen kostengünstiger als in den traditionellen Kinderhorten. Laut Umfrageergebnissen des Statistischen Bundesamtes vom April 2003 müssen etwa ein Drittel der Haushalte in Potsdam für eine Kind, laut der Elternbeitragsordnung der Stadt, über 50 Euro pro Monat für etwa vier Stunden Kinderhortbetreuung bezahlen. Die Malteser verstehen sich aber nicht als Konkurrenz zu den herkömmlichen Kinderhorten. „Im Gegenteil. Wir wollen das Angebot der Horte ergänzen und mit ihnen zusammenarbeiten“, sagt Reinicke. Sabine Fränkler, Geschäftsführerin der „Arbeiterwohlfahrt Kindertagesstätten Potsdam“, von der immerhin neun Kitas der Stadt mit über 1549 Plätzen verwaltet werden, konnte sich zum möglichen Interessenkonflikt zwischen den klassischen Horten und der alternativen Betreuung durch die Malteser nicht äußern. „Ich habe nicht genügend Informationen über das Projekt, um darüber urteilen zu können.“ Interessierte Eltern können sich über die Kinderbetreuung am Tag der offenen Tür am Sonntag, dem 20. März, ab 14 Uhr im Treffpunkt Freizeit, Am Neuen Garten 64, informieren. Auch die Anträge für das Jugendamt können dort ausgefüllt werden. Angela Gencarelli
Angela Gencarelli
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