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Landeshauptstadt: Alt Nowawes: Grundverkauf in der Kritik Stadtkontor: Losverfahren der besten Konzepte

Babelsberg - Kritik an der Vergabe eines Grundstücks in Babelsberg durch den Entwicklungsträger Stadtkontor: Das Ehepaar Karsten und Silke Calek hatte sich um das Grundstück Alt Nowawes 79 beworben, kam aber nicht zum Zuge. Ihr Konzept für den Neubau des verfallenen Vorderhauses und die Sanierung des Gartenhauses kam zwar unter die von Stadtkontor bewerteten fünf besten Grundstücke.

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Babelsberg - Kritik an der Vergabe eines Grundstücks in Babelsberg durch den Entwicklungsträger Stadtkontor: Das Ehepaar Karsten und Silke Calek hatte sich um das Grundstück Alt Nowawes 79 beworben, kam aber nicht zum Zuge. Ihr Konzept für den Neubau des verfallenen Vorderhauses und die Sanierung des Gartenhauses kam zwar unter die von Stadtkontor bewerteten fünf besten Grundstücke. Aus diesen wurde dann der Käufer ausgelost. Doch das Los fiel nicht auf Familie Calek, sie ging leer aus. Caleks klagten vor dem Land- und dem Oberlandesgericht (OLG) gegen die Vergabe und verloren. Das OLG erklärte: „Nicht berücksichtigte Kaufinteressenten können den Verkauf eines Grundstücks der öffentlichen Hand im Sanierungsgebiet nicht verhindern.“

Das Gericht habe nicht urteilen können, ob der Entwicklungsträger gegen seine selbstgestellten Richtlinien verstoßen habe – dies sei aber der Fall, klagen jetzt die Caleks, Nachbarn des Grundstücks Alt Nowawes 79. Während die Sieger des Losverfahrens lediglich zwei Wohnungen schaffen und selbst bewohnen wollen würden, sah Caleks Konzept auch die Schaffung von Arbeitsplätzen vor. So wollte Karsten Calek dort seine noch im Weberpark ansässige EDV-Service-Firma ansiedeln. Sie habe fünf Mitarbeiter, später sollten es sieben sein. In der Tat sieht die Privatisierungsrichtlinie von Stadtkontor auch die Schaffung von Arbeitsplätzen vor. Ferner planten Caleks eine Einliegerwohnung im Vorderhaus und eine Studenten-Wohngemeinschaft im Gartenhaus. Caleks zufolge habe ihr Angebot mit 53 Punkten die höchste Punktzahl erhalten; hätte Caleks zufolge als Sieger aus der Ausschreibung hervorgehen müssen. Der Zweitbeste habe lediglich 48 Punkte erreicht. Stadtkontor-Geschäftsführer Rainer Baatz widerspricht dem: „Für uns waren die Angebote gleichwertig.“ Das bauliche Konzept sei ihnen wichtiger gewesen als Wohnen oder Arbeiten. 16 Angebote seien aussortiert worden, die restlichen fünf, darunter das Konzept der Caleks, habe im Losverfahren eine 20-prozentige Chance gehabt. „Wir haben das Losverfahren gewählt, um Geschmäckle zu vermeiden“, so Baatz. Die Grundstücksvergabe im Sanierungsgebiet ist attraktiv, das 595 Quadratmeter große Grundstück Alt Nowawes 79 wurde zum Festpreis von 111000 Euro angeboten. Allerdings verlangte Stadtkontor auch Investitionen in Höhe von 650 000 Euro. „Das ist kein Pappenstiel“, sagt Silke Calek. Guido Berg

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