Landeshauptstadt: Altarm der Nuthe fließt wieder

Drewitz - Friedhelm Schatz, der Chef des Filmparks Babelsberg, nahm gestern in Augenschein, was ihm und den Filmpark-Vorbesitzern, der Euromedien, etwa zwei Millionen Euro gekostet hat: die renaturierten Nuthewiesen. Zum Ausgleich für Bauten des Filmparks wurde der Wasserstand angehoben und der vormals teils schon völlig verschwundene Altarm der Nuthe auf 2,4 Kilometern wieder hergestellt. Mäandernd windet er sich nun auf einer Fläche von 100 Hektar vom Stöckerfließ bis zur kanalisierten Nuthe am Nuthedamm. Da die Nuthewiesen auf dieser Strecke einen Höhenunterschied von einem Meter überwinden, wurden sechs so genannte Sohlgleiten eingebaut, die für Fische überwindbar sind, erklärte Landschaftsplaner Wolfgang Linder. Dadurch gelangten beispielsweise Hechte bis zu ihren Laichgebieten, den überschwemmten Wiesen. Wie Joachim Schneidewind vom Amt für Verbraucherschutz erklärte, erhielten die 80 Eigentümern der in Anspruch genommenen Wiesen entsprechende kompakte Ausgleichsflächen. Dieses Vorhaben sei noch nicht abgeschlossen. Wie Ulrike Riebau von der Stadtverwaltung sagte, sei das Vorhaben Nuthewiesen die größte Ausgleichsmaßnahme in der Stadt. Durch das Anheben des Wasserstandes im Zuge des Gesamtvorhabens werde das Trockenfallen von Torfschichten verhindert. Olaf Killat, Landwirt und Fischer, berichtet, dass der erste Nuthearm im 14. Jahrhundert mit Schippen gegraben wurde, um das sumpfige Land nutzbar zu machen. In den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts war die Nuthe kanalisiert worden. Filmparkchef Schatz kommentierte das Projekt gestern so: „ Ich sehe zwar nicht, wo die ganzen Gelder geblieben sind, aber ich spüre es.“ gb