Landeshauptstadt: Alte Fahrt: Stadt setzt auf Eigeninitiative Bauherren sollen Logistik selbst organisieren
Innenstadt - Bei der Organisation der Baulogistik an der Alten Fahrt dürfen die Bauherren nicht mit der Unterstützung der Landeshauptstadt rechnen. „Wir setzen ganz stark auf Selbstorganisation“, sagte Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) auf PNN-Anfrage.
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Innenstadt - Bei der Organisation der Baulogistik an der Alten Fahrt dürfen die Bauherren nicht mit der Unterstützung der Landeshauptstadt rechnen. „Wir setzen ganz stark auf Selbstorganisation“, sagte Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) auf PNN-Anfrage. Vertraglich schulde die Stadtverwaltung nichts.
Die Logistik für die Bebauung des Havelufers gilt wegen der beengten Platzverhältnisse als besonders schwierig. Eingekeilt zwischen der Alten Fahrt einerseits und der schmalen Humboldtstraße andererseits gibt es nirgendwo genügend Raum für eine Baustelleneinrichtung. Vor allem für die großen Projekte wie den Palast Barberini, der als das Herzstück der Uferbebauung gilt, wird es schwierig. Barberini-Investor Abris Lelbach hatte wie berichtet bereits auf das Problem öffentlich aufmerksam gemacht und beklagt, dass auch im Rathaus niemand eine Antwort auf die Frage habe, wo er die Baustelleneinrichtung unterbringen könne. Lelbach hatte zudem die Option ins Spiel gebracht, die Alte Fahrt selbst zu nutzen, etwa durch Pontons.
Klipp erteilte derlei Überlegungen jedoch eine Absage. Die Bauherren dürften kein öffentliches Land beanspruchen, sagte der Beigeordnete. Auch könne „niemand ernsthaft erwarten“, dass etwa auf dem Alten Markt eine große Fläche für die Baustelleneinrichtung freigehalten werde. Klipp appellierte an die Bauherren, den Bauablauf möglichst effizient zu organisieren. So sei es etwa sinnvoll, sich die Baumaterialien dann auf die Baustelle schicken zu lassen, wenn sie gebraucht werden, sodass sie nicht vor Ort gelagert werden müssten und Platz wegnähmen. Die Bauherren der kleineren Projekte wie die Wohnhäuser in der Brauerstraße könnten laut Klipp auch Flächen nördlich des letzten Baugrundstücks nutzen. Der niederländische Baukonzern Kondor- Wessels, der am Fuße der Langen Brücke das Humboldtquartier errichtet, könne den Vorplatz direkt an der Brücke nutzen. Lelbach habe die Möglichkeit, seinen Baukran auch auf die Fläche zwischen den Seitenflügeln zu stellen.
Die meisten Bauherren wollen wie berichtet noch 2013 oder spätestens 2014 mit ihren Projekten beginnen. Parallel bereitet die Stadt bereits die nächste Etappe des Wiederaufbaus der Potsdamer Mitte vor. Noch 2013 soll laut Klipp festgelegt werden, nach welchem Verfahren die nächsten Grundstücke ausgeschrieben werden. Der erste Bieterwettbewerb um die Alte-Fahrt-Grundstücke war unter anderem wegen des enormen Aufwands kritisiert worden. 2014 sollen die nächsten rund 60 Grundstücke ausgeschrieben werden, so Klipp. Bebaut werden können sie aber erst nach dem Abriss der Fachhochschule, der 2015 erfolgen soll. pee
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