Sport: Alte Freunde
Fußball-Oberligist SV Babelsberg 03 empfängt morgen den überraschend starken Aufsteiger Anker Wismar
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Fußball-Oberligist SV Babelsberg 03 empfängt morgen den überraschend starken Aufsteiger Anker Wismar Von Michael Meyer Einst waren sie Klassenkameraden in der Rostocker Kinder- und Jugendsportschule und zogen gelegentlich abends gemeinsam um die Häuser. Sie spielten in einer Mannschaft beim FC Hansa, später in verschiedenen Vereinen, kreuzten dabei immer wieder ihre Wege und pflegen ihre Freundschaft telefonisch bis in die Gegenwart. Morgen nun werden sie sich beim Fußball-Oberliga-Heimspiel des SV Babelsberg 03 gegen den FC Anker Wismar (15 Uhr, Karl-Liebknecht-Stadion) wiedersehen: Nulldrei-Stürmer Enrico Röver und Anker-Coach Axel Rietentiet. „Der Axel war immer ein kantiger Abwehrspieler und wird seinen Jungs das schon beigebracht haben, so dass wir am Sonnabend sicher gegen eine massive Abwehr anlaufen müssen“, mutmaßt „Röv- te“ über den Tabellen-Zehnten, der sich als Aufsteiger bisher beachtlich schlägt. „Aber das sind wir ja schon gewöhnt. Wenn wir oben dran bleiben wollen, müssen wir am Sonnabend trotzdem gewinnen.“ Die morgige Partie sei für ihn „durchaus ein besonderes Spiel, denn neben Axel kenne ich auch einige der Wismarer Spieler aus früheren gemeinsamen Zeiten“, erzählt Röver. „Kapitän Philipp Aldinger beispielsweise, mit dem ich beim PSV Rostock spielte, und Mittelfeldspieler Daniel Köhn, der in diesem Sommer von Hansas Amateuren nach Wismar ging.“ Rietentiet, der tagsüber als Karosserie- und Fahrzeugbauer in einem Autohaus tätig ist, ehe er abends seine Kicker zum Üben bittet („Wir sind die blanken Freizeitfußballer.“), ist mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden, „zumal wir zuletzt mit den Reinickendorfer Füchsen und Rathenow zwei Mitkonkurrenten im Abstiegskampf besiegten“. Der kommenden Partie sehe er eher gelassen entgegen. „Wir freuen uns auf eine ordentliche Zuschauerkulisse und ein Spiel unter Flutlicht. Das wird ein Highlight für meine Männer. Angesichts der Babelsberger Heimbilanz wäre alles andere als eine Niederlage von uns schon ein kleines Wunder. Wir können also unbeschwert aufspielen, und manchmal wächst man ja über sich hinaus “, erklärte der 35-Jährige, der beim SVB auch Björn Laars und Coach Peter Ränke recht gut persönlich kennt. „Mit Rietentiet als Trainer habe ich einige Jahre lang die Klingen gekreuzt“, bestätigt Ränke, der hofft, dass seine auf Tabellenplatz zwei stehende Truppe nach dem am letzten Sonnabend ausgefallenen Punktspiel beim Ludwigsfelder FC – das am 18. Dezember um 13 Uhr nachgeholt wird – nicht aus dem Erfolgsrhythmus gekommen ist. „Wismar“, meint Babelsbergs Übungsleiter, „ist als Aufsteiger bisher die Überraschungsmannschaft der Saison und ein gefährlicher Gegner. Er liegt mit 17 Punkten weit über Soll, kommt ohne große Manschetten und hat am Sonnabend nichts zu verlieren.“ Trotzdem sei ein Heimsieg gegen den FC Anker Pflicht. „Wir müssen halt von Anfang an konzentriert spielen und sie gleich in die Schranken weisen.“ Ränke kann bis auf Sören Warnick (fünfte Gelbe Karte) personell aus dem Vollen schöpfen, auch sein Wismarer Amtskollege hat alle Spieler an Deck. An eine Begegnung der Vergangenheit übrigens haben Wismars Trainer und Babelsbergs Angreifer noch besonders intensive Erinnerungen. 1996 spielte Rietentiet für Parchim als direkter Widerpart des Rostocker Amateur-Stürmers Röver, der mit vier Toren zu Hansas 5:1-Sieg beitrug. Rostocks Profitrainer Frank Pagelsdorf schaute zu – und holte Röver in der Woche drauf in seine Erstliga-Mannschaft. „Ich habe Rövte damals sozusagen zum Profivertrag verholfen“, schmunzelt Rietentiet heute. Und Röver bestätigt: „Danach ging es für mich bergauf.“ Ähnliche Schützenhilfe von der Seitenlinie erwartet der zehnfache Saison-Torschütze morgen von seinem alten Kumpel nicht.
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