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Landeshauptstadt: Alte Kiefern gefällt

Uni erweitert Standort Griebnitzsee / Mehr Platz für Autos

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Uni erweitert Standort Griebnitzsee / Mehr Platz für Autos Babelsberg. Mit Entsetzen haben viele Bürgerinnen und Bürger wahrgenommen, dass am Universitätsstandort Griebnitzsee in großem Umfang Bäume gefällt werden. Eine große Zahl alter Kiefern sind bereits gefallen, deren Stämme zerschnitten und gestapelt. Die Maßnahme steht mit den Neubauplänen auf dem Gelände im Zusammenhang, wofür eine Erweiterung der Parkmöglichkeiten notwendig ist. „Es handelt sich um Planungen, die nach der brandenburgischen Bauordnung in der Hoheit des Landes liegen“, teilt Viola Holtkamp, Bereichsleiterin für verbindliche Bauleitplanung auf Anfrage mit. Die Stadt sei im Rahmen der üblichen Beteiligungen einbezogen und habe eine schriftliche Stellungnahme abgegeben. Die Pläne der Uni zur Erweiterung des Standortes Griebnitzsee haben dem Bauausschuss am 13. Januar 2002 zur Beschlussfassung vorgelegen. Damals ist zunächst der Eingriff in den Waldbestand kontrovers diskutiert, doch am Ende mit 6 gegen eine Stimme bei zwei Enthaltungen abgesegnet worden. Die Universität verfolgt das Ziel, ihre Einrichtungen in Babelsberg auf einen Standort zu konzentrieren. Heute befinden sich fünfzig Prozent der Kapazität noch im Park Babelsberg. Der Neubau mit Hörsaal bringt für die Universität betriebswirtschaftliche Vorteile und auch für den Individualverkehr in Babelsberg werden Verbesserungen erwartet. Außerdem kann ein großes Areal des Babelsberger Parkes wieder der Stiftung zurückgegeben werden. Über 3000 Mitarbeiter und Studierende sollen künftig auf dem Universitätsstandort Griebnitzsee tätig sein. 5200 Quadratmeter Fläche umfasst der Neubau, dessen Kosten auf 24 Millionen Euro veranschlagt sind. Opfer der Baumaßnahmen sind 3200 Quadratmeter Kiefernwald, der das stattliche Alter von hundert Jahren hat. Wie Stadtplanungschef Andreas Goetzmann im Bauausschuss sagte, sei die nun praktizierte Lösung auf Vorschlag der Unteren Naturschutzbehörde zustande gekommen. Forstwirtschaftlich sei der Wald nicht in Bewirtschaftung. Die Bedeutung als Biotop sei umstritten. Vermutungen, dass der Kolkrabe in den hundertjährigen Bäumen brütet, ließen sich nicht beweisen. Das Land rechnete vor, dass eine ebenerdige Unterbringung von Parkplätzen gegenüber einem Parkdeck oder einer Tiefgarage die kostengünstigste Variante sei. Der Bauausschuss begrenzte auf Vorschlag von Saskia Hüneke die Zahl der Parkplätze auf hundert. Ausgleichsmaßnahmen finden an der Michendorfer Chaussee und am ehemaligen Schießplatz Bornim statt. G. Schenke

G. Schenke

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