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Landeshauptstadt: Alte Post vor Verkauf

Stadtverordnete stimmen Suche nach Investor zu

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Innenstadt - Der Bau des „geätzten Ungers“ ist vom Tisch: Die Stadtverordneten haben am Mittwoch mit 20 zu 17 Stimmen für eine Ausschreibung des Grundstücks votiert, um einen Investor für den Wiederaufbau der Alten Post zu finden. Georg Christian Unger hatte das stadtbildprägende Haus an der Ecke Friedrich-Ebert- Straße und Yorckstraße errichtet, die Pro Potsdam wollte nach Abriss des „Haus des Reisens“ einen modernen Neubau errichten, dessen Glasfassade insgesamt 48 Betonlamellen vorgeblendet sind, in die Ungers Fassade eingeätzt werden sollte

Nun wird Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) damit beauftragt, bei der Pro Potsdam einen Gesellschafterbeschluss für den Verkauf des Grundstücks herbeizuführen. Für die städtische Gesellschaft soll das möglichst kostenneutral sein. In einem PNN-Interview hatte Pro-Potsdam-Chef Horst Müller-Zinsius bereits gesagt, solange nicht gebaut sei, könne das Grundstück verkauft werden. Bislang hat das städtische Unternehmen nach eigenen Angaben 1,1 Millionen Euro in das Projekt investiert – für Planung, Baufeldfreimachung und Workshop. Denn dieser war nötig, weil der erste Entwurf der Pro Potsdam in der Öffentlichkeit schlecht ankam. Aus allen Wolken gefallen sei er, als er von der Entscheidung des Bauausschusses gelesen habe, sagte Rolf Kutzmutz (Linke). Der frühere Bundestagsabgeordnete leitet den Ausschuss für Stadtentwicklung für gewöhnlich. Doch an jenem denkwürdigen Tag vor einer Woche, als selbst Mitglieder seiner eigenen Fraktion für die Rückgewinnung der historischen Fassade an diesem Standort gestimmt haben, war er krank. Die Rekonstruktion des Hauses habe im Workshop nicht zur Diskussion gestanden, sagte Martina Engel-Fürstberger (FDP), aus deren Reihen der Vorschlag zum Verkauf nun kam. Jetzt gebe es mit dem Leitbautenkonzept und der geringen Akzeptanz des Entwurfes für den „geätzten Unger“ eine neue Chance, Verlorenes wiederzubringen. „Wenn sich niemand findet, verlieren wir höchstens Zeit“, sagte Engel-Fürstberger. Es müsse aber ein Liebhaber sein, denn das Projekt sei „zweifellos jenseits der Rentabilität“. Einigkeit herrschte darüber nicht: Selbst bei den Bündnisgrünen stimmten Fraktionschef Nils Naber und Peter Schüler gegen den Rekonstruktionsversuch, bei den Linken war Ralf Jäkel dafür. jab

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