Landeshauptstadt: Alte Sporthalle mit moderner Schwester

Das Kunststück ist gelungen. Die historische,1912 erbaute Turnhalle der Goetheschule ist nach modernen Gesichtspunkten saniert worden und hat doch ihr denkmalgerechtes Outfit behalten. Für die Lüftung in der Holzdecke wurden extra die alten Rosettengitter nachgebaut und auch die Backsteinpfeiler zieren weiterhin die Wände im oberen Hallenbereich. Unten ist sie jedoch mit einem Schallschutzpaneel versehen worden, das auch einen unverhofften Aufprall der Sportler abfedert. Statt des alten Parketts wurde ein Schwingfußboden eingebaut.

Für den Umgang mit der historischen Substanz zeichnete sich das Architekturbüro Kühn- von Kähne und Lange aus Potsdam verantwortlich, das 900 000 Euro für die Hallensanierung und einen modernen Anbau als Gymnastikhalle einsetzen konnte. Da die Sporthalle mit 200 Quadratmetern Fläche etwas klein ausfällt und so heute gar nicht mehr gebaut würde, war es unbedingt notwendig, ihr den modernen Anbau zur Seite zustellen. ,„Wir haben uns auf die Sanierung historischer Bauten spezialisiert“, erklärte Gerald Kühn- von Kähne, „und großen Wert darauf gelegt, dass sich auch der neue Gebäudeteil in die Umgebung einpasst.“ Mit seiner gegliederten Glasfassade sei er jedoch sofort als Neubau zu erkennen. Da die Sporthalle nach dem Schulsport auch noch von Vereinen genutzt wird, ist der Zugang barrierefrei und es wurde eine Behindertentoilette eingebaut.

Am Samstag wurden die alte erneuerte Sporthalle und ihre kleine moderne Schwester während eines Hoffestes eingeweiht. Die Besucher konnten jedoch nur vorsichtig herangelotst werden, denn der Hof ist noch Baustelle. Seit 10 Jahren wird an der Goetheschule gebaut, wurden die Fassaden des Goethe-, Beethoven- und Direktorenhauses denkmalgerecht erneuert und die Inneneinrichtung modernisiert. Im Moment werden im Goethehaus die Umbauten für den Brandschutz erledigt und im Beethovenhaus werden einige zugemauerte Gänge wieder geöffnet. dif