Landeshauptstadt: Altentreptow, Berlin, Fahrland
Helmut Querhammer ist vor zehn Jahren wieder „raus“ gezogen
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Helmut Querhammer ist vor zehn Jahren wieder „raus“ gezogen LEUTE IN POTSDAM Helmut Querhammer ist gern nach Fahrland gezogen, im kommenden Jahr ist das bereits zehn Jahre her. Als die Berliner Mauer niedergerissen wurde, hielt den 49-jährigen Kladower nicht mehr viel in der Großstadt. Gemeinsam mit seiner Frau suchte er nach einem geeigneten Fleckchen Erde für ein eigenes Anwesen und fand es 1991 ganz in der Nähe am Ortsrand von Fahrland. Als diplomierter Landschaftsplaner liebt er ohnehin die Nähe zur Natur und übernahm 1992 einen neu gegründeten Betrieb für Garten- und Landschaftsbau in Falkensee. Eigentlich fügte sich 1994 nach Fertigstellung des Hauses alles gut zusammen: Die Fahrländer Schule für die beiden Töchter liegt in Sichtweite, zum Sitz des Betriebes ist er nur einige Autominuten unterwegs, der frühere Wohnsitz befindet sich gleich hinter Sacrow und die Städte Berlin und Potsdam ganz in der Nähe. Doch kurz darauf wurden direkt neben seinem Grundstück die fünfgeschossigen Wohnblocks der neuen Siedlung „Am Königsweg“ hochgezogen. „Da hätten wir fast in der Großstadt bleiben können.“ Helmut Querhammer besuchte dann regelmäßig die Gemeindevertretersitzungen, trat dem neugegründetem Bürgerverein bei und ließ sich zur Kommunalwahl vor fünf Jahren in die Gemeindevertretung wählen. „Die hatte sich vorher nur mit dem Neubaugebiet beschäftigt“, schätzt er ein. Jetzt sei aber die Gesamtentwicklung im Ort an der Reihe, dachte er. Von den vor zweieinhalb Jahren offen gelegten Schulden der gemeindeeigenen Entwicklungsgesellschaft EGF war er wie viele andere im Ort völlig überrascht. Für ihn war jedoch wichtig, dass die EGF jetzt durch eine besser arbeitende Geschäftsführung geleitet wird, die nun auch das Vertrauen der Gemeinde besitzt. „Für die Zukunft als Ortsteil von Potsdam ist die Stärkung der Vereine wichtig“, denkt er. Der Bürgerverein organisiert wenigsten einmal monatlich die Abende mit Prominenten in der Mühlenbaude und kann auf zahlreiche Aktivitäten im Jahr verweisen, die dem Zusammenwachsen von alten und neuen Fahrländern dienen sollen. Der Eingliederung nach Potsdam steht er mehr als skeptisch gegenüber. „Die ländliche Struktur und der dörfliche Charakter könnten dadurch rücksichtslos verändert werden“, befürchtet er. Geboren ist er in Altentreptow (Vorpommern), seine Familie ist noch 1960 vor der Zwangskollektivierung des elterlichen Bauernhofs nach Berlin-West geflüchtet. „Ich konnte lange Zeit nicht die Transitwege durch die DDR benutzen.“ Jedoch habe er trotzdem gute Kontakte zur Verwandtschaft im Osten Deutschlands gehalten und 1989 die dortigen Veränderungen mit wachen Augen verfolgt. Das Faible für die Landwirtschaft ist geblieben: Im Nebenerwerb betreibt er einen Landwirtschafts-Betrieb zur ökologischen Haltung und Aufzucht von Rindern. Winfried Gutzeit
Winfried Gutzeit
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