Landeshauptstadt: Alter Markt – St. Nikolai: Suche nach Lösungen
Bis Mitte Januar Klarheit über Prioritäten
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Bis Mitte Januar Klarheit über Prioritäten Innenstadt – Wie es mit der Sanierung der Nikolaikirche weitergeht, darüber soll im Januar endgültig Klarheit bestehen. Dann nämlich wollen sich Stadtverwaltung und Kirchengemeinde zwecks gemeinsamer Abstimmung zusammensetzen. Beigeordnete Elke von Kuick-Frenz teilte gestern mit, dass es mit den Fördermitteln nicht so dramatisch schlecht bestellt ist wie es nach der Stadtverordnetenversammlung vorige Woche aussah. Und Erich Jesse, Geschäftsführer des Sanierungsträgers, verkündet, dass alles getan werde, damit zum Tag der Deutschen Einheit der Zugang zur Nikolaikirche, in der die zentrale Feierstunde stattfindet, in Ordnung ist. „Selbst wenn wir eine Holztreppe bauen und einen roten Teppich drauflegen, merkt das niemand“, sagt er etwas salopp. Denn soweit soll es nicht kommen. Nach dem behindertengerechten Zugang befragt, sagt Jesse: „Herr Schäuble kommt rein.“ Die Absenkung des Alten Marktes in der Nähe der Nikolaikirche sei im Übrigen gering, nämlich sieben Zentimeter an der Nordseite und 33 Zentimeter an der Ecke der Fachhochschule. Am Obelisk, der laut Jesse standfest sei, betrage die abzugrabende Oberfläche fünfzig Zentimeter. Dadurch sei bedingt, dass der untere Teil eine neue Naturstein-Verblendung erhalten müsse. „Der Alte Markt bleibt Sanierungsschwerpunkt“, sagt die Baubeigeordnete. die Herstellung der Platzfläche werde bis September abgeschlossen sein. Die Mittel stammen aus dem Brachflächenprogramm, das es ab 2006 nicht mehr gibt. Was die Mittel aus dem Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ betreffe, seien die Zuwendungen zeitlich gestreckt, aber in ihrer Höhe gleich geblieben. Durch entsprechende Bescheide des Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung (MIR) kann Potsdam in den Jahren 2004 bis 2007 mit 14,7 Millionen Euro rechnen. Zusätzlich würden bis 2007 vom MIR noch fünf Fördermillionen zur Verfügung stehen. Für die Jahre 2008 bis 2011 ist mit zirka 15 Millionen Euro zu rechnen. „Außerdem überlegen wir aktuell, ob nicht aus dem Programm Soziale Stadt Mittel umgeschichtet werden können, um den Spielplatz auf dem Bassinplatz zu bauen“, teilt von Kuick-Frenz mit. Immerhin sei allein für dessen Planung bereits eine Summe von 20000 Euro ausgegeben worden. Insgesamt erscheint das Finanzierungspaket für die Wiedergewinnung der historischen Mitte schwer durchschaubar. Die Freilegung des Areals von unterirdischen Leitungen, die kreuz und quer über den Platz führen, hält Jesse für unabdingbar, zumal mit der EU-Förderung nicht mehr lange zu rechnen sei. Am Ende dieses Jahres seien die Hälfte der Leitungen verlegt. Die Verlegung der Fernwärmeleitung sei an das Ende der Heizperiode gebunden. Auch wenn der engere Teil des Alten Marktes gepflastert sei, würden die Fundamente der Nikolaikirche nicht etwa frei gelegt. Die Pflasterung vor der Nikolaikirche könne auf einer Arbeitstiefe von zwei Metern zunächst auch ausgespart werden. „Im Einzelnen müssen wir genau überlegen, an welcher Stelle der Einsatz von Geld sinnvoll ist“, bemerkt von Kuick-Frenz. Auf keinen Fall sei es möglich, auf die Absenkung zu verzichten und die freien Mittel für die Hülle der Nikolaikirche zu verwenden. Es handele sich um verschiedene Förderprogramme. Günter Schenke
Günter Schenke
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