Landeshauptstadt: Alternativ Wohnen
Fünf Potsdamer Projekte stellten sich gestern vor
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Innenstadt – Bisher sind es nur Ideen. Wie die von Birgit und Hans Girgensohn: Das Rentnerpaar möchte in Potsdam ein Projekt für „gemeinschaftliches, generationsübergreifendes Wohnen“ ins Leben rufen. Ihre Initiative trägt das Wunschdomizil der beiden bereits im Namen: „Wohnen in der Speicherstadt“. Seit einem Jahr sind sie mit der Entwicklungsgesellschaft der Speicherstadt im Gespräch, berichtete Hans Girgensohn gestern auf einem Wochenendseminar zum Thema „Alternatives Wohnen im Alter“. Mitinteressenten haben sie schon gefunden. Ob, wann und wie das Areal in der Leipziger Straße saniert wird, ist allerdings unklar: Es befinde sich „im Genehmigungsprozess“, so Hans Girgensohn.
Die Girgensohns waren zwei von etwa 30 Teilnehmern der Veranstaltung der Volkshochschule Potsdam, die von der Bundeszentrale für politische Bildung finanziert wurde. Die Teilnehmer seien zur Hälfte bereits in konkrete Projekte eingebunden, zur Hälfte Interessenten, sagte Organisatorin Dörte Döring. Die Potsdamerin moderierte die Veranstaltung zum „selbst organisierten, gemeinschaftlichen Wohnen“ zusammen mit Erika Soukup.
Die Berlinerin Soukup sprach von „ersten Vernetzungsschritten“. Die fünf Potsdamer Gruppen, die ihre Projekte vorstellten, kannten sich zum Teil jedoch schon untereinander. Vernetzungsarbeit leistete bisher die 2005 gegründete Genossenschaft „WohnGut“. Die Gruppe ist an den ehemaligen Grenzerkasernen in der Babelsberger Spitzweggasse interessiert (PNN berichteten). Im vergangenen Jahr gründeten die Genossenschaftler den Verein „Freiräume“. Ziel ist die Unterstützung anderer Bürger beim Aufbau von „nachhaltigen, generationsübergreifenden, selbstbestimmten und kinderfreundlichen“ Wohnprojekten. Selbst bei ProPotsdam gibt es seit einem Jahr eine Mitarbeiterin, die sich mit neuen Wohnformen, Wohnprojekten und Seniorenwohnen beschäftigt: Mit 15 Anfragen sei sie derzeit beschäftigt, sagte Stefanie Eggers, die auch beim Seminar sprach.
Dass solche Projekte keine Luftnummern bleiben müssen, machte der Vortrag von Jeanette Albrecht deutlich. Die Berlinerin war vor 17 Jahren Mitbegründerin der Mietergenossenschaft „SelbstBau“, die seitdem in Berlin bereits 16 Häuser ökologisch saniert hat. Für die Förderung ähnlicher Projekte in Potsdam aber gebe es zu wenig Spielraum. Das jedenfalls war laut Döring das Ergebnis einer Diskussion mit Mitarbeiterin der Stadtverwaltung am Samstag. JaHa
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