Landeshauptstadt: Altes Kühlhaus bleibt erhalten
Baustart für Alte Brauerei Anfang 2006, erste Grundstücke verkauft, Abrissprojekt durch Ämter gefördert
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Baustart für Alte Brauerei Anfang 2006, erste Grundstücke verkauft, Abrissprojekt durch Ämter gefördert Von Jan Brunzlow Babelsberg - Die Brauerei Alt Nowawes ist vollständig entkernt, die geplante Neubebauung auf dem Gelände soll Anfang kommenden Jahres mit dem Wiederaufbau der beiden abgerissenen Weberhäuser beginnen. Der Bau von 13 Reihenhäusern neben dem Areal des ehemaligen Waisenfriedhofs sei für Mitte 2006 vorgesehen. Das sagte Dietrich Wiemer vom Projektträger Stadtkontor gestern zum Abschluss der Abriss- und Entkernungsarbeiten. Das Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von 280 000 Euro ist mit 27 000 Euro von der Arbeitsgemeinschaft zur Integration Arbeitsloser gefördert worden. Das Geld stammt aus dem Fördertopf BSI, Beschäftigungsschaffende Infrastrukturmaßnahme. Wie Jörg Bindheim von der Potsdamer Agentur zur Grundsicherung Arbeitssuchender (Paga) sagte, sei es in diesem Jahr das erste Projekt dieser Art in der Stadt gewesen. Sieben Arbeitslosengeld-II-Empfänger haben daran teilgenommen, zwei derer sollen nun von der Baufirma weiter in Vollzeit beschäftigt werden. „Eine gute Quote“, so Bindheim. Wie lange es diese Förderart der Integration in den ersten Arbeitsmarkt noch gibt, vermag er nicht zu sagen. Denn die Arbeitsagenturen sollen Geld sparen und genau diese Mittel würden derzeit auf dem Index stehen. Im laufenden Jahr hat die Paga 60 000 Euro für BSI-Maßnahmen vorgesehen, bereits zwei Drittel davon seien derzeit gebunden. Die Paga stellte jedoch in Aussicht, dass sich bei unveränderter Gesetzeslage der Etat im kommenden Jahr erhöhen könnte, sollte die Stadt einen Mehrbedarf für derartige Förderungen von Infrastrukturmaßnahmen anmelden. Laut der Potsdamer Sozialbeigeordneten Elona Müller haben die sieben Teilnehmer an der Arbeitsfördermaßnahme schwere manuelle Arbeit geleistet. Unter anderem die Sicherung von Bauelementen sowie das Bergen und Aufarbeiten historischer Ziegelsteine für spätere Fassadenarbeiten. Während der Aufräumarbeiten auf dem Grundstück der Alten Brauerei sei laut Wiemer jedoch mehr gefunden worden als Steine. Beispielsweise eine Glocke, die dem früheren benachbarten Waisenfriedhof zugeordnet werden könnte. Der Friedhof aus dem 18. Jahrhundert verschwand in den 1970er Jahren im Zuge des Nuthestraßen- Baus. Beim anstehenden Umbau im Zuge der Erneuerung der Humboldtbrücke soll die Auffahrt zurückgebaut, Lärmschutzmaßnahmen getroffen und die Fläche begrünt werden. Bis dahin könnte auch der Umbau des Sudhauses, des Hauptgebäudes der Brauerei, zu Wohnungen beendet sein. Wenn die einzelnen Exposés dafür, die derzeit erstellt werden, fertig sind, soll auch dafür geworben werden. Inzwischen sind laut Wiemer die Grundstücke der Weberhäuser sowie das alte Kühlhaus verkauft. Ursprünglich sollte das abgerissen werden, sagte Wiemer. Das Gebäude blieb jedoch auf Wunsch eines Babelsberger Architekten stehen, der darin Wohnungen und Büros unterbringen will.
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