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Landeshauptstadt: Ältestes Bürgerhaus in West

Wohnen und Gewerbe in der Lennéstraße 69 / Begrünter Hof mit Physiotherapie-Remise

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Brandenburger Vorstadt - Als „Bauernhaus“ war die Lennéstraße 69 zum Tag des offenen Denkmals angekündigt, doch Architekt Jochen Losereit klärt auf: „Wahrscheinlich ist es eines der ersten Bürgerhäuser in der Brandenburger Vorstadt.“ Im frühen 18. Jahrhundert als einstöckiges Barockhaus gebaut, erhielt es später, etwa 1890, ein zusätzliches Geschoss. Einstöckige Häuser, von denen heute noch fünf erhalten sind, säumten einst die damalige Gärtnerstraße.

„Die große Einfahrt und die Lagerschuppen auf dem Hof deuten darauf hin, dass hier ein Fuhrunternehmer oder Lieferant für den preußischen Hof sein Geschäft hatte“ meint Losereit, der auch Eigentümer des Gebäudes ist. Ein umgekipptes Schild „Zu verkaufen“ war vor zehn Jahren der Auslöser, das Grundstück zu erwerben und die Baulichkeiten weitgehend denkmalgerecht herzurichten. Ein eingetragenes Denkmal ist es jedoch nicht. Das Vorderhaus und die fünfstöckige Remise auf dem Hof enthalten 13 Wohnungen und zwei Gewerbeeinheiten, letztere nutzen ein Sanitätsgeschäft und ein Physiotherapie. Die einstigen Schuppen erweisen sich für die Physiotherapie-Praxis als besonders geeignet. Denn es handelt sich um eine 14 Meter lange Halle, deren Inneres auch im heißen Sommer eine angenehme Temperatur hat. Der Architekt stattete das Dach nicht nur mit einem langen gläsernen Lichtband, sondern auch mit einer isolierenden Begrünung aus.

Alles was zu erhalten war, blieb beim Umbau verschont: historische Fenster, Treppenanlagen, Pflaster auf dem Hof, Türen und der alte Walnussbaum. Die englisch-rote Fassadenfarbe, die in der Lennéstraße so hervorsticht, fand sich als Originalanstrich unter einer alten Reklamebemalung. 8,50 Euro netto koste der Quadratmeter Wohnfläche, informiert der Eigentümer. Von 33 Quadratmeter- Apartments über 40 Quadratmeter-Zweizimmerwohnungen bis zum 120 Quadratmeter großen Dachgeschoss bemessen sich die Wohnungen.

Die zahlreichen Besucher, die gestern zum Tag des offenen Denkmals auf den Hof strömten, staunten vor allem über das viele Grün. „Das pflegen die Mieter selbst, ich habe eine ganz wunderbare Hausgemeinschaft“, äußert er erfreut. Günter Schenke

Günter Schenke

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