Landeshauptstadt: Althusmann verteidigt Doktorarbeit
CDU-Minister weist Täuschungsabsicht vor Uni-Kommission zurück
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Niedersachsens Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) hat am Montag in der Uni Potsdam erstmals persönlich seine umstrittene Doktorarbeit verteidigt. Bis zu einer Entscheidung der Uni, ob Althusmann seinen Titel behalten darf, dauert es aber noch. Eine Sprecherin der Hochschule sagte am Montag, auch bei der nächsten Sitzung der Gremien Ende September werde es noch keine Entscheidung geben.
Die Uni teilte mit, die beiden Betreuer der Dissertation des Ministers hätten bisher nicht mündlich Stellung nehmen können, weil sie auf einer Auslandsreise seien. Sie sollten aber noch gehört werden. Die Kommission zur Untersuchung wissenschaftlichen Fehlverhaltens der Uni beschloss, zwei externe Sachverständige hinzuzuziehen - den Dekan der Juristischen Fakultät der Berliner Humboldt-Uni und eine Professorin für Volkswirtschaftslehre der Verwaltungshochschule aus Speyer.
Althusmann hatte sich nach Plagiatsvorwürfen am Montag auf eigenen Wunsch vor der zuständigen Fachkommission geäußert. Er habe noch einmal deutlich gemacht, dass es in seiner Arbeit keine Urheberrechtsverletzung gebe, teilte sein Sprecher mit. Die Unterstellung einer Täuschungsabsicht habe Althusmann zurückgewiesen. Der Minister soll Zitierfehler begangen haben.UNI POTSDAM] Wegen der Mängel in seiner 290-seitigen Arbeit über Personalentwicklung in der öffentlichen Verwaltung hatte er die Note „rite“ (ausreichend) erhalten. Ein Sprecher des Kultusministeriums in Hannover sagte, der CDU-Politiker habe volles Vertrauen in die Kommission. Für den CDU-Politiker geht es auch um seine politische Zukunft. Ein Rücktritt sei spätestens dann unvermeidlich, wenn der Doktortitel aberkannt würde, betonten Parteifreunde in Berlin und Hannover immer wieder hinter vorgehaltener Hand. dpa/PNN
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