Landeshauptstadt: Am 9. April Demo gegen Wiederaufbau Garnisonkirchen-Gegner protestierten auch gestern
Innenstadt - Am 9. April um 14 Uhr soll eine Demonstration gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche stattfinden.
Stand:
Innenstadt - Am 9. April um 14 Uhr soll eine Demonstration gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche stattfinden. Angemeldet wurde diese Protestveranstaltung bereits im vorigen Jahr für den 14. April 2005 vom „Bündnis gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche“. An diesem Tag soll die Grundsteinlegung der Kirche stattfinden und es jährt sich zum 60. Mal der Tag des Bombenangriffs auf Potsdam. Die Veranstalter hielten es dennoch für besser, den ursprünglichen Termin auf den kommenden Sonntag vorzuverlegen. Dies bestätigte gestern die Pressesprecherin der Potsdamer Polizei, Angelika Christen. Unterstützer der Veranstaltung sind unter anderem die „Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär“, die „Aktion Antifa Potsdam“, die „Initiative für Bewegung“ und die Fraktion „Die Andere“. Eine Gegendemonstration aus dem rechten Lager sei nicht angemeldet, so Christen. Als Ausgangspunkt der Demonstration ist das Glockenspiel auf der Plantage in der Yorckstraße / Ecke Dortustraße geplant. Es soll eine Anfangs- und Abschlusskundgebung zum Protest gegen den Wiederaufbau geben. Eine vom Veranstalter angefragte Zwischenkundgebung am Nauener Tor konnte bis jetzt von der Polizei nicht bestätigt werden, da der Platz an diesem Sonntag nicht frei sei, teilte Angelika Christen mit. Rund 25 Gegner des Wiederaufbaus fanden sich unterdessen bereits gestern Abend bei einer Demonstration der Potsdamer Friedenskoordination „gegen Militarismus, Rassismus und Gewalt“ um 18 Uhr auf dem Platz der Einheit zusammen. Im Mittelpunkt stand das Gedenken an das britische Bombardement auf Potsdam am 14. April vor 60 Jahren. Martina Rehberg, Sprecherin der Friedensinitiative, sprach sich im Zusammenhang mit dem Jahrestag des Angriffs gegen die Wiedererrichtung der Garnisonkirche aus. Die für den Bau geplante Grundsteinlegung am 14. April und die dabei läutenden Kirchenglocken der Stadt setzten ein falsches Zeichen. „Zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz waren in Potsdam noch nie Glocken zu hören“, sagte Rehberg. Sie schlug vor, die Mittel für den Wiederaufbau der jüdischen Gemeinde in Potsdam für den Bau ihrer Synagoge zu spenden. Weitere Redner der halbstündigen Demonstration berichteten in ihren Beiträgen über ihre persönlichen Erinnerungen an die Bombennacht. Weiterhin wurde vorgeschlagen, am Standort der Garnisonkirche ein Denkmal zu Versöhnung mit den Völkern Osteuropas zu errichten – als Zeichen für „das von Potsdam ausgegangene Unrecht“, wie ein Redner betonte. HK/cbr
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: