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ATLAS: Am Bildungsrand

Wer will da meckern? Die Fachhochschule Potsdam hat ein neues Hauptgebäude bekommen.

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Wer will da meckern? Die Fachhochschule Potsdam hat ein neues Hauptgebäude bekommen. Nach acht langen Jahren ist es fertig. Der umstrittene DDR-Bau in der Stadtmitte hat ausgedient. Die Fachhochschul-Bibliothek konnte endlich aus dem Provisorium im ehemaligen FH-Bau in angemessene und passende Räume an der Pappelallee ziehen. Zu meckern gibt’s da nichts. Aber wo werden dann die Studenten sein? Sie haben sich bisher nicht nur mitten in der Stadt ihre Bücher ausgeliehen, sondern dort auch Kunstprojekte und Ausstellungen realisiert. Sie haben sich in der alten FH-Mensa zum Kaffee oder Mittagessen getroffen, genauso wie die Mitarbeiter der Leibnitz-Edition oder der privaten Wirtschaftsuni in der alten Hauptpost. Die Hochschule wird künftig in Potsdams Mitte fehlen. Und das ist der Grund zum Meckern. Warum wird ausgerechnet die Wissenschaft und Bildung aus dem Zentrum an den Rand, ins Bornstedter Feld, geschickt? Das ist unklug. Und auch nicht wirklich nachvollziehbar. Denn Potsdam kämpft seit Jahren darum, endlich eine richtige Studentenstadt zu werden. Studierende bekommen Geld geschenkt, wenn sie ihren Hauptwohnsitz in Potsdam anmelden. Und das Studentenwerk plant gerade neue Wohnheimplätze hier. In der Stadtmitte am Alten Markt wird man diese jungen Menschen nun noch seltener sehen. Es bleiben eine Kirche, ein Museum und der Landtag.

Juliane Wedemeyer

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