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Regionalsport: „Am Ende zählen die drei Punkte“
Potsdams Nationalspielerin Babett Peter zu Deutschlands WM-Auftaktsieg gegen Kanada
Stand:
Babett Peter, Sie sind nach dem WM-Spiel gegen Kanada lange nach der übrigen Mannschaft aus dem Berliner Olympiastadion zurück ins Mannschaftshotel gefahren. Warum hat es so lange gedauert?
Weil ich noch zur Dopingkontrolle musste. Und da das Spiel anstrengend war, musste ich viel trinken und ein ganzes Weilchen warten.
Deutschland ist mit einem Sieg gegen Kanada in die WM gestartet. Wie sehen Sie im Nachhinein die Partie?
Wir haben uns unsere Nervosität, die es vor dem ersten Spiel eines solchen WM-Turniers immer gibt, schon etwas anmerken lassen. Aber am Ende zählen die drei Punkte, die wir zum WM-Start gewonnen haben, und daher bin ich auch zufrieden.
Wie haben Sie in der Nacht vor dem WM-Start geschlafen?
Eher unruhig, aber das ist vor einem solch großen Turnier sicher normal.
Im September 2010 haben Sie mit Deutschland in Dresden noch 5:0 gegen Kanada gewonnen, diesmal knapp mit 2:1 – woran lag’s?
Wenn wir unsere Chancen in der zweiten Halbzeit zu weiteren Toren genutzt hätten, dann hätten wir diesmal auch vier Tore geschossen. Aber weil wir die Möglichkeiten, die sich uns ja boten, nicht mehr nutzten, wurde es am Ende doch noch mal knapp.
Kanadas Mannschaftskapitän Christine Sinclair musste mit einer gebrochenen Nase ins Krankenhaus, nachdem Sie sie in der 47. Minute bei einer Abwehraktion mit Ihrem Ellenbogen – unabsichtlich, wie es aussah – getroffen hatten. Ein normaler Zweikampf in so einem WM-Spiel?
Ich habe die Szene noch im Kopf. Und es tut mir auch leid, dass ich sie unglücklich im Gesicht getroffen habe. Aber im Fußball passiert so etwas.
Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit Ihrer eigenen Leistung?
Ich denke, die war okay. Ich weiß selbst, was ich gegen Kanada falsch gemacht habe.
Was denn?
Darüber will ich jetzt nicht groß reden, das werden wir erstmal intern besprechen. Wir als Mannschaft und ich selbst natürlich auch wollen aus Fehlern, die uns unterlaufen, lernen, damit sie uns im nächsten Spiel nicht wieder unterlaufen.
Fast 74 000 Zuschauer machten im Olympiastadion tüchtig Stimmung und ließen immer wieder die Laola-Welle über die Ränge rollen. Hat diese große Kulisse Sie eher gebremst oder eher beflügelt?
Das erste Mal vor so vielen Zuschauern zu spielen, hat einen anfangs schon ein bisschen nervös gemacht, dann aber eher beflügelt. Es war einfach ein schönes Gefühl, vor dieser Kulisse im Olympiastadion zu spielen.
Am Donnerstag dieser Woche steht Deutschlands zweites WM-Spiel an, dann gilt es in Frankfurt (Main) gegen Nigeria. Wie ist dieser Gegner, der im ersten WM-Spiel in Sinsheim gegen Frankreich 0:1 verlor, einzuschätzen?
Wir haben im Hotel noch Nigerias erste Halbzeit im Fernsehen gesehen, ehe wir selbst ins Stadion gefahren sind. Das ist ein Gegner, der nicht unterschätzt werden darf, auch wenn er jetzt verloren hat. Im Gegenteil. Nach dieser Niederlage steht Nigeria schon mit dem Rücken zur Wand und muss gegen uns mindestens einen Punkt holen, um nicht schon auszuscheiden. Wenn wir uns auf diesen Gegner so gut einstellen wie jetzt gegen Kanada, schaffen wir am Donnerstag aber auch einen Sieg.
Wie sieht der Fahrplan für Sie und die Nationalmannschaft nun bis zum Donnerstag aus?
Am Montag ist Regeneration angesagt, außerdem fliegen wir nach Frankfurt. Dort werden wir uns dann ab Dienstag auf den nächsten Gegner vorbereiten.
Das Interview führte Michael Meyer
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