zum Hauptinhalt

Homepage: Am Puls der Zeit?

Die Universität Potsdam will das elektronische Lehr- und Studienorganisationsportal PULS einführen

Stand:

Die Universität Potsdam will das elektronische Lehr- und Studienorganisationsportal PULS einführen Mit dem Schlafsack zur Uni? Wer sich bislang zu Semesterbeginn in einen der hoffnungslos überlaufenen Kurse einschreiben wollte, geriet schon mal in die Verlegenheit sein Nachtlager in der Uni aufschlagen zu müssen, um früh rechtzeitig da zu sein. Mit PULS soll das nun anders werden. PULS, das Potsdamer Universitäts-, Lehr- und Studienorganisationsportal, ist eine Online-Plattform, mit der zukünftig wesentliche Elemente der Studienorganisation elektronisch ablaufen sollen. Über das PULS-Portal soll nicht nur die Studenplanerstellung erfolgen, sondern vor allem die Anmeldung zu Veranstaltungen und Prüfungen. Wichtigster Beweggrund für die Einführung von PULS ist die Organistation der mit der Umstellung der Studiengänge auf Bachelor und Master verbundenen studienbegleitende Prüfen. Alle besuchten Veranstaltungen sollen mit den erbrachten Leistungen zentral registriert werden. Bei den Erstsemester-Informatikern, die neben den Psychologen an einem Testlauf beteiligt waren, ist der Probebetrieb nach Aussagen des Fachschaftsrates unspektakulär verlaufen. Der Fachschaftsrat sieht die entscheidenden Vorteile des Systems darin, dass die Informationen zu den angebotenen Veranstaltungen aktueller sind und die Studierenden ihre Prüfungsdaten selbst einsehen und verwalten können. Skeptisch steht man aber den möglichen Datenschutzproblemen gegenüber. Auch stört, dass die Onlineeinschreibung zu einem Muss wird, um Scheine zu erwerben. „Außerdem gibt es wesentlich mehr Kontrollmöglichkeiten über die Studierenden“, so der Fachschaftsrat. Läutet PULS das Zeitalter des gläsernen Studierenden ein? Zwar sollen die einzelnen Dozenten für die in PULS integrierte Datenbank zur Verwaltung der jeweiligen Leistungen nur Lese- und Schreibrechte für die eigene Veranstaltung bekommen, aber zumindest das Prüfungsamt wird in Zukunft genau sehen können, wer wann welche Veranstaltungen macht, und wie oft man beispielsweise durchgefallen ist. Auch der AStA übt an dem Vorhaben Kritik. Unklar ist bisher, wie die Vergabe der Kursplätze erfolgen soll. Auch wird die Nachfrage nach Kursen durch ein elektronisches Einschreibesystem nicht geringer. Derzeit gilt das Prinzip: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Wer zu Hause über keinen internetfähigen Computer verfügt, ist da erst mal benachteiligt. Die PC-Pool-Angebote decken den entstehenden Bedarf in keinem Fall ab. Das nächtliche Schlange stehen, würde sich nur räumlich auf die Computerräume verlagern. Um dieses Problem zu lösen und die Chancengerechtigkeit zu vergrößern, ist ein neuer Algorithmus in Entwicklung, welcher z.B. auch Aspekte wie die Dringlichkeit des Kursbesuchs berücksichtigen soll. Der Computer macht allerdings natürlich nur, was man ihm sagt, wie das bei Technik eben so ist. „Es muss aber immer die Möglichkeit geben, auch Ausnahmeregelungen zu treffen. Das neue System sollte das alte ergänzen nicht ersetzen.“, so die Forderung des AStA. Nach Aussagen der Leitung des Prüfungsamtes soll jedoch für Sonderbedürfnisse und Ausnahmeregelungen immer eine manuelle Eingabe in das System möglich sein. Dazu muss ein extra Antrag gestellt werden. Ob das Projekt kommerziell oder von der Hochschule „selbstgestrickt“ sein wird, steht noch nicht fest. „Die Entwicklung des Systems ist im Fluss“, so Äußerungen aus dem Rektorat. Vieles ist noch ungeklärt, auch wenn man fleißig an dem Vorhaben feilt. Im Sommersemester soll die Nutzung auf die gesamte Psychologie und Informatik sowie die Studiengänge Europäische Medienwissenschaften und LER ausgedehnt werden. Bis zum nächsten Wintersemester soll das System dann komplett stehen. Doch wenn die Arbeit der PULS-Konstrukteure abgeschlossen ist, wird der Aufwand für die Dozenten erst beginnen. Sie sollen nämlich alle Noten bis zum Ende eines jeden Semesters in das System eintragen. Wie das zeitlich zu bewerkstelligen sein wird, steht momentan noch in den Sternen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })