Landeshauptstadt: Am Sonntag mal richtig austoben Turnhalle am Stern als Winterspielplatz
Was ist ein „Bewegter Winterspielplatz?“ Am Sonntag war die Turnhalle der Pappelhain-Grundschule von Sport-Studenten der Potsdamer Universität in einen solchen verwandelt worden.
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Was ist ein „Bewegter Winterspielplatz?“ Am Sonntag war die Turnhalle der Pappelhain-Grundschule von Sport-Studenten der Potsdamer Universität in einen solchen verwandelt worden. Turngeräte wurden zu Bergen und Tälern, Turnmatten zu einem Tunnel, Blechdosen zu einem Jahrmarktsstand, an dem man seine Geschicklichkeit beweisen konnte. Am 24. Januar ab 15 Uhr wird es ihn noch einmal am gleichen Ort geben.
Trotz des guten Ski- und Rodelwetters war der erste Anlauf ein voller Erfolg. Erst tröpfelte der Besuch etwas, doch dann rückten immer mehr Eltern mit ihren Sprösslingen an. 39 Kinder wechselten sich bei den Winterspielen ab, 60 Erwachsene waren mitgekommen. Sie durften beim Jonglieren mit Luftballons, dem Werfen mit reisgefüllten Socken, beim Klettern durch imaginäre Gebirge oder dem Robben durch den Tunnelwald mitmachen, konnten aber auch nur vom Rande aus Zuschauen. Riss die Spielfreude doch einmal ab, griffen die Betreuer helfend ein oder hatten auch mal eine Animation in der Hinterhand.
„Jeder soll aber am besten das machen, wozu er Lust hat. Die Freude an der Bewegung steht im Vordergrund“, meint Arndt Torick. Er leitet das Studentenprojekt. Der Bremer ist eigens wegen des Studienganges Sportmedizin, der sonst „so nirgendwo angeboten wird“ nach Potsdam gekommen. Wenn er sein Diplom in der Tasche hat, möchte er als Sporttherapeut arbeiten. Das Projekt findet er interessant und es gefällt ihm, dass auch die Eltern mit eingebunden werden. Sechs Studenten der Sportwissenschaft aus dem siebten Semester sind an den Sonntagen vor Ort, angeleitet durch Dozentin Heike Zimmermann. „Wir lassen die Studenten in ihrem letzten Studienjahr immer wieder Projekte erarbeiten“, sagt sie. Bisher sei man meist an Schulen oder Kitas aktiv geworden. Nun aber habe man sich an das ganze Wohngebiet gewandt. Der Besuch des Winterspielplatzes ist kostenlos, so dass er auch für Kinder sozial schwacher Familien attraktiv ist. Die Studenten haben sich mit dem Verein Gesundheit Berlin-Brandenburg zusammengetan, der solche Spielplätze bereits beim Junior-Klub des SC Potsdam und bei der Arche betreibt. Die Projekte werden auf zwei Jahre durch ein Bundesprogramm gefördert. Stefan Bräunling vom Gesundheits-Verein sieht aber gute Chancen, dass sie danach durch Stadt und Universität weitergeführt werden. Nicht nur Oma Karin Binder, auch andere Großeltern und Eltern waren jedenfalls hocherfreut über die Winterspiele. In der Wohnung sei der Bewegungsdrang der Kinder manchmal ja kaum noch zu bändigen, meint sie. dif
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