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Potsdames Vertreter in Sotschi: Kevin Kuske und Christian Poser (r.).

© A. Klaer

Sport: Am Ziel nach vier Jahren Anlaufzeit Olympia-Traum für Bobfahrer Christian Poser

Sprinter mögen es warm. Sonne und etwas mehr als 20 Grad Celsius sind für sie ideale Bedingungen.

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Sprinter mögen es warm. Sonne und etwas mehr als 20 Grad Celsius sind für sie ideale Bedingungen. Daher kostete Christian Poser der Wechsel von der Tartanbahn in den Eiskanal schon viel Überwindung. „Oh ja“, erinnert sich der 27-jährige Potsdamer noch sehr gut, „Berge und Schnee waren äußerst gewöhnungsbedürftig.“ Vier Jahre nach dem Umstieg vom Sommer- zum Wintersportler hat der Bobanschieber vom SC Potsdam erreicht, wovon viele Sportler träumen: die Teilnahme an den Olympischen Spielen.

Bis 2010 galt Poser als hoffnungsvoller 100-Meter-Sprinter, 10,62 Sekunden und der Deutsche Jugendmeistertitel untermauerten sein Talent. Doch beendeten zahlreiche Verletzungen die noch junge Sprinter-Karriere. Es war Lucas Kuske, der Bruder des erfolgreichen Potsdamer Bob-Anschiebers Kevin Kuske, der Poser Ende 2009 mit nach Oberhof nahm. Lucas Kuske war damals Pilot des Viererbobs vom SC Potsdam und ließ Poser zur Probe mit anschieben. „Offenbar hab ich das ganz gut gemacht“, sagt Poser heute.

Der 27-Jährige reist gemeinsam mit seinem Vereinskollegen und Top-Anschieber Kevin Kuske vom SC Potsdam nach Sotschi. Im Viererbob von Thomas Florschütz (Riesa) jagen sie nach olympischem Edelmetall. Für Poser wäre eine Medaille die Krönung des Olympia-Erlebnisses. Für Kuske wäre es eine Erweiterung seiner Kollektion: Fünf Plaketten von drei Olympiateilnahmen zieren seine erfolgreiche Bob-Karriere. Nach dem dritten Platz bei den Europameisterschaften im Viererbob am vergangenen Wochenende, was als leichter Rückschlag beim Formaufbau gesehen werden kann, bleibt Kuske zuversichtlich für die olympischen Rennen. „Wir waren letztes Wochenende einfach zu verbissen und das Material ist noch nicht so, wie es sein soll“, sagte er gestern am Rande der offiziellen Verabschiedung durch die Sporthilfe Brandenburg. Er bleibe ganz entspannt. „Ich gewinne meine Lockerheit durch meine jahrelange Erfahrung“, meint Kuske, der am kommenden Sonntag nach Sotschi reist und am 16./17. Februar in der Zweierbob-Konkurrenz am Start ist.

Poser indes wird sich den letzten Schliff im Bundesleistungszentrum in Kienbaum holen und am 14. Februar im Olympischen Dorf anreisen. Er werde die Zweierbob-Teams an deren Wettkampftagen beim Materialtransport und der Wettkampforganisation helfen, „was mich sicherlich ablenkt und wodurch ich mich schon etwas an die Atmosphäre an der Wettkampfstrecke gewöhnen kann“, sagt er. Am 22. und 23. Februar stehen dann die vier Läufe in der Viererbob-Konkurrenz an, bei denen Poser seine Premiere bei Olympia gibt. Peter Könnicke

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