Sport: Ambitionierter Stürmer
Mario Gomez will auch heute in Babelsberg treffen
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Sven Hartwig freut sich schon auf“s heutige Wiedersehen mit ihm. „Mario ist ein lockerer, lustiger Mensch mit typisch südländischer Mentalität“, erzählt der Kicker des SV Babelsberg 03 über Mario Gomez, den neuen Jung-Star des VfB Stuttgart, der heute Abend den SVB aus dem laufenden DFB-Pokal-Wettbewerb schießen will. Hartwig kennt ihn gut, denn Babelsbergs Mittelfeldspieler kick- te in der B- und A-Jugend gemeinsam mit Angreifer Gomez beim VfB und saß mit ihm während dieser Zeit in einer Stuttgarter Kooperationsschule in einer Klasse.
Vor drei Jahren trennten sich dann ihre Wege. Während Hartwig über den 1. FC Lok Leipzig, FC Rot-Weiß Erfurt und FC Carl Zeiss Jena 2005 an den Babelsberger Park kam, ging Gomez bei den Schwaben kontinuierlich seinen Weg. Aus dem Regionalliga-Team des VfB schaffte der Sohn eines spanischen Vaters und einer deutschen Mutter im Frühjahr 2004 unterm damaligen Coach Felix Magath den Sprung ins Profiteam, für das er seitdem – später unter den Trainern Matthias Sammer und Giovanni Trapattoni, jetzt unter der Führung Armin Vehs – in 46 Bundesligaspielen elfmal traf, außerdem in sieben Europacup-Partien zwei Tore erzielte. In dieser Saison stehen bisher fünf Bundesliga-Treffer aus sieben Spielen zu Buche, der letzte gelang ihm am vergangenen Sonnabend, als Gomez beim VfL Wolfsburg den 1:1-Endstand für den VfB besorgte. „Mario hatte schon in der Jugend einen sehr guten Torriecher und stand oft goldrichtig“, erinnert sich Hartwig, der weiterhin viele Kontakte nach Stuttgart hat und anerkennend meint:. „In den vergangenen beiden Jahren hat er sich enorm weiterentwickelt.“
Eine Entwicklung, die dem 1,89 Meter großen Gomez nach diversen Einsätzen vom U16-Nationalteam aufwärts seit Oktober 2005 auch sechs U21-Länderspiele bescherte und ihn bald in noch höhere Gefilde führen soll: in die deutsche Nationalmannschaft, die auch ihn mit ihrem Auftreten bei der diesjährigen Weltmeisterschafts-Endrunde in ihren Bann zog. „2010 will ich dabei sein“, erklärt der jetzt 21-Jährige im Fachmagazin „kicker“. Was nicht so dahergesagt erscheint bei einem bodenständig gebliebenen Schwaben, der vor zwei Jahren als Zivildienstleistender schwer erziehbare und teilweise behinderte Jugendliche betreute. „Wenn ich der Bundestrainer wäre, würde ich ihn nominieren. Denn es gibt nicht viele deutsche Stürmer, die seine Anlagen haben“, meinte gestern Trainer Veh über Gomez. Und: „Er wird seinen Weg gehen, wenn er weiter auf mich hört.“
Seinen Vertrag mit dem VfB hat Gomez bereits bis 2011 verlängert. „Jetzt heißt es erstmal, in Babelsberg im DFB-Pokal eine Runde weiterzukommen“, meint er. M. M.
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