Landeshauptstadt: Amok-SMS bisher nicht zu finden
Ermittlungen zur Drohung gegen Schüler
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Potsdam-West - Die Ermittlungen um einen angedrohten Amoklauf an der Potsdamer Montessori-Schule gestalten sich schwieriger als vermutet: Die Polizei sucht noch immer die von einem 14-jährigen Schüler gesendete SMS, die am Dienstag Mitschüler und Lehrer in Angst versetzt hatte. „Von seinem Handy aus ist die Drohung zumindest nicht abgeschickt worden“, sagte ein Ermittler. Auch auf den Mobiltelefonen anderer Schüler sei die Textbotschaft bisher nicht entdeckt worden, offenbar haben sie nach derzeitigem Ermittlungsstand auch Lehrer nicht gesehen. Auch Schulleiterin Ulrike Kegler sagte, sie habe die Nachricht nicht selbst gesehen. „Wir suchen noch“, hieß es bei der Polizei.
Wegen der Drohungen waren am Dienstag ein drittel der Schüler dem Unterricht ferngeblieben. Als der 14-Jährige die SMS geschrieben haben soll, befand er sich in stationärer psychiatrischer Behandlung. Festgenommen wurde der Jugendliche aus der Gemeinde Schwielowsee in einer Klinik in Brandenburg an der Havel. In einer Mitteilung der Polizei vom Dienstag hieß es, er habe sich „eine Waffe besorgen und an der Schule Amok laufen“ wollen. Der Jugendliche bestreitet die Vorwürfe, befindet sich wieder auf freiem Fuß und wird sozialpädagogisch betreut. „Wir gehen nicht mehr von einer akuten Gefährdung aus“, sagte Polizeisprecher Mario Heinemann. Keine Angaben konnte der Sprecher zu den telefonischen Drohungen sowie den Warnungen im Internet machen, für welche die Polizei am Dienstag auch den Jugendlichen verantwortlich machte. Die Ermittlungen seien allgemein „technisch kompliziert“, hieß es aus Ermittlerkreisen. Mit weiter schleppenden Ermittlungen ist zu rechnen: Weil der Junge aus Schwielowsee stammt, müssen alle Protokolle nun an den Polizei-Schutzbereich Brandenburg an der Havel gesendet werden. Henri Kramer
Henri KramerD
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