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Landeshauptstadt: Amok-Tagung für Potsdamer Schulen Junger Trittbrettfahrer bleibt an Steuben-Schule

Wie ein potenzieller Amokläufer zu erkennen ist – das ist eine der zentralen Fragen, über die die Polizei die Potsdamer Schulleiter in einer Sicherheitskonferenz am 25. und 26.

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Wie ein potenzieller Amokläufer zu erkennen ist – das ist eine der zentralen Fragen, über die die Polizei die Potsdamer Schulleiter in einer Sicherheitskonferenz am 25. und 26. Mai informieren will. Die Tagung ist eine direkte Reaktion auf den Amoklauf von Winnenden am 11. März, bei dem ein 17-jähriger Schüler 15 Menschen ermordete und damit weltweit für Entsetzen sorgte.

Zu der Tagung hatte besonders die Polizei gedrängt. Denn noch Mitte des Monats hatte Polizeichef Ralf Marschall vor Stadtverordneten kritisiert, dass es nicht möglich sei, Direktoren und Schulamt an einen Tisch zu bekommen. Thema in der jetzt doch noch zustande gekommenen Konferenz soll vor allem die Prävention sein, sagte Polizeisprecherin Katrin Laurisch gestern – aber auch das richtige Verhalten im Ernstfall. „Natürlich gibt es keine Patentlösung“, erklärte sie. Aber aus bislang ausgewerteten Amokläufen gebe es Erfahrungswerte: Türen verriegeln, nicht auf den Flur laufen, nicht mit dem Täter reden. Mit solchen Informationen sollen Potsdamer Schulen besser auf gefährliche Situationen vorbereitet sein. Diese nach der Konferenz weiterzugeben, sei Sache der Direktoren, so Laurisch.

Unterdessen gibt es Streit um einen Schüler der Steuben-Gesamtschule, der kurz nach der Tat im Unterricht einen Amoklauf angedroht hatte, „alle abzuknallen und bei den Lehrern zu beginnen“. Kurz darauf war er am Amtsgericht zu Jugendarrest verurteilt worden. Nach PNN-Informationen soll danach eine deutliche Mehrheit in der Lehrerkonferenz, aber auch die Elternversammlung der Klasse des jungen Trittbrettfahrers, für einen Rauswurf des Schülers gestimmt haben.

Das Schulamt allerdings sieht das anders: Der Neuntklässler kann auf der Steuben-Schule bleiben. Nur noch ein Jahr lernt er dort. „Bei einer Versetzung wird immer nach dem Einzelfall abgewogen“, erklärte Stephan Breiding, Sprecher im brandenburgischen Bildungsministerium. Hier gehe es vor allem darum, dass der Schüler nächstes Jahr abschließen könne. Zudem habe er sich mehrfach entschuldigt. Ebenso habe die Polizei eine Einschätzung abgegeben, so Breiding, dass von dem Jugendlichen keine Gefahr ausgehe. A.-S. Lang/ H. Kramer

A.-S. Lang, H. Kramer

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