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Sport: An der Küste ewig nichts geholt

Babelsberg 03 muss morgen bei Hansa Rostock II bestehen / Carsten Busch an alter Wirkungsstätte

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Es ist schon erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit Carsten Busch über seine erstmalige Rückkehr als Mitglied einer gegnerischen Mannschaft an den Trotzenburger Weg spricht. Babelsberg 03 spielt morgen als klarer Tabellenführer beim FC Hansa Rostock II (14 Uhr, Volksstadion), und der 26-jährige SVB-Torhüter merkt an, dass er sich vordergründig auf das Wiedersehen mit vielen alten Bekannten freut. Besondere Anspannung, so sagt er, verspürt er eigentlich nicht. Zu seinen sportlichen Dasein beim FC Hansa hat er binnen erstaunlich kurzer Zeit Disanz gewonnen. Heute fällt es ihm leicht, die Schwierigkeit der aktuellen Tagesaufgabe zu bewerten. „Wir müssen in Rostock deutlich zeigen, dass wir aufsteigen wollen“, sagt er und schiebt nach, dass man dafür „etwas mitnehmen muss“. Auf Nachfrage schließlich konkretisiert er dies mit dem Gewinn dreier Punkte.

Gelänge dies, hätten Busch und seine Vorderleute eine Serie durchbrochen, die seit der Rückkehr der Babelsberger in die NOFV-Oberliga Nord im Jahr 2003 Bestand hat: Gewonnen hat das Kräftemessen zwischen der Hansa-Reserve und Babelsberg 03 immer der jeweilige Gastgeber. Als Beteiligter war Busch mit einer Ausnahme immer involviert. Mitte April fehlte er beim 3:2-Heimsieg der Rostocker. Für den Torwächter, der in besagtem Zeitraum immer auch im Lizenzbereich für den FC Hansa spielberechtigt war, deuteten da schon die Zeichen auf seinen Fortgang aus Rostock hin.

Ganz unabhängig davon, ob und wieviele Profis Hansa-Trainer Thomas Finck morgen zur Verstärkung seiner spielbegabten Truppe heranziehen kann, erwarten eigentlich alle Beteiligten ein sehenswertes Spiel. „Wir werden diese Partie genießen und gehen sie völlig unbelastet an“, verkündete Finck. Nach der heute Abend stattfindenden Zweitliga-Partie der Rostocker gegen den FC Carl Zeiss Jena wird Cheftrainer Frank Pagelsdorf entsprechende Festlegungen treffen.

Thomas Finck bestätigte gestern, dass es aller Wahrscheinlichkeit auch in dieser Spielzeit dazu kommen wird, dass die Rostocker auf die Einreichung der Lizenzunterlagen für die Regionalliga verzichten werden. „Ein Blick auf die Tabelle der 2. Bundesliga macht deutlich, worauf sich alle im Verein hauptsächlich konzentrieren. Die anstehende Regionalliga- Strukturreform macht doch einen Aufstieg einer Ausbildungsmannschaft, wie wir eine sind, praktisch unsinnig. Man muss da Realist bleiben“, so Finck.

Für Babelsberg 03 bedeutet dies erst einmal soviel, dass man heute Abend ganz entspannt den Ausgang des im Mommsenstadion stattfindenden Verfolgerduelles zwischen Tennis Borussia und Berlin Ankaraspor auf sich zukommen lassen und morgen Vormittag mit der nötigen Souveränität des aktuellen Liga-Primus über die Autobahn an die Ostsee rollen kann. Carsten Busch jedenfalls nimmt diese Sichtweise auf das Herangehen für sich in Anspruch: „Man sollte sich einfach auch mal auf ein schönes Spiel freuen, dass uns ganz anders fordern wird als die lezten beiden Partien gegen Torgelow und Neuruppin.“

Thomas Gantz

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