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Menschen an einer Ausgabestelle in Cottbus.

© Patrick Pleul/dpa

Mehr Bedürftige, weniger Spenden: Andrang bei Potsdamer Tafel erwartet

Die Zahlen der Bedürftigen steigen landesweit, die Spenden nehmen aber immer mehr ab

Von Eva Schmid

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Der steigende Flüchtlingsstrom wird für die Potsdamer Tafel zur Herausforderung: Ab Anfang 2015 rechnet man in den zwei Ausgabestellen in der Schopenhauerstraße und der Drewitzer Straße mit mehr Hilfsbedürftigen. Um den größeren Andrang bewältigen zu können, sei man laut Tafelsprecherin Maria Conze bereits in Gesprächen mit dem Rathaus.

„Wir machen derzeit die Kommunen darauf aufmerksam, dass ein soziales Problem auf uns zukommt.“ Wie berichtet ist es in der Ausgabestelle in Teltow, die auch von dem Potsdamer Verein betrieben wird, zu einem sprunghaften Anstieg der Bedürftigen gekommen. Waren es in diesem Sommer noch rund 120 Menschen, die Schlange an der Ausgabestelle in der Potsdamer Straße 34 standen, sind es mittlerweile 240. Zwischen den langjährigen Tafelkunden und den hilfsbedürftigen Flüchtlingen sei es zu Rangeleien und Streit gekommen. Die Potsdamer Tafel hatte daraufhin die Stadt Teltow um Hilfe gebeten. Jetzt sollen Sozialarbeiter in der Schlange den Streit schlichten. Ein solches Modell ist auch für Potsdam geplant. Wichtig sei ein gerechtes Verteilsystem, damit die größte Not gelindert werden könne, heißt es bei der Potsdamer Tafel.

Während die Zahl der Bedürftigen landesweit immer mehr steigt, nimmt gleichzeitig das Angebot an Lebensmitteln ab. „Wir brauchen dringend mehr Lebensmittel-Spender“, so Conze. Die Supermärkte würden nicht mehr so viele Waren wie früher bereitstellen. „Sie verkaufen sie mit Rabatten bis zum Ende des Mindesthaltbarkeitdatums.“

In Brandenburg würden pro Tag aus Supermärkten, gastronomischen Einrichtungen oder anderen Betrieben fast vier bis fünf Tonnen Lebensmittel abgeholt. Zwei bis drei Tonnen können in den Tafeln verteilt werden, so der Geschäftsführer des brandenburgischen Landesverbandes der Tafeln, Norbert Weich. In der Region Berlin-Brandenburg gibt es 41 Tafeln mit 100 Ausgabestellen, 55 davon in Brandenburg. Bis zu 50 000 Bedürftige sind derzeit für eine Versorgung registriert.

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