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Sport: Angekommen

Conny Pohlers kehrt mit dem FFC Frankfurt am Sonntag an ihre alte Wirkungsstätte zurück

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Zurück an alter Wirkungsstätte: Wenn Turbine Potsdam am Sonntag den Erzrivalen aus Frankfurt im Karl-Liebknecht- Stadion zum Punktspiel der Frauenfußball-Bundesliga empfängt, wird auch Conny Pohlers des Rasen des „Karli“ betreten. Im Sommer wechselte die 28-Jährige an den Main, doch der Übergang klappte nicht unbedingt reibungslos.

Tore, wir man es in Potsdam von Ihnen gewohnt war, schossen Sie nach Ihrem Wechsel zum FFC Frankfurt nicht in gekannter Form, Frau Pohlers. Bundestrainerin Sylvia Neid strich Sie aus dem Nationalkader und es hatte anfangs den Anschein, als habe Turbine-Coach Bernd Schröder recht damit gehabt, als er von Ihnen als einem „Auslaufmodell“ sprach. Wie gehts Ihnen heute?

Ich bin inzwischen superglücklich in Frankfurt. Ja, es war eine harte Anfangszeit mit vielen schlechten Gefühlen. Die habe ich aber hinter mir gelassen, diese Zeit ist vergessen, ich habe mich stabilisiert und schaue nur noch nach vorn.

Zehn Tore haben Sie für Ihren neuen Verein in dieser Saison bereits geschossen – der Bann scheint gebrochen zu sein. Was gab letztlich den Ausschlag?

Ich bin hier angekommen. Ich wohne direkt in Rödelheim, unweit des Stadions. Die Nachbarn sind absolut nett, aber ich gehe ja auch immer auf Leute zu. Einige Freunde habe ich auch schon gefunden; man hat mir den Neuanfang hier sehr angenehm gemacht.

Und im Team?

Da setzt sich wie überall am Ende eben die Leistung durch. Ich habe viel trainiert und mich gesteigert. Und das ist das Wichtigste: Den Skeptikern zum Trotz sitze ich eben nicht auf der Bank, sondern mache mein Spiel.

Das klingt ein wenig nach Erinnerung an den Weggang von Turbine, der ja nicht unbedingt ein reibungsloser war. Ihr Trainer Bernd Schröder hatte Ihnen ja eben diese besagte Bank prophezeit.

Zu diesem Thema äußere ich mich überhaupt nicht mehr. Das war keine schöne Zeit, und sie ist für mich vergessen. Letztlich aber waren es ja gerade solche Äußerungen, die mich motiviert haben, meinen Weg weiter zu gehen. Ich bin überglücklich über diesen Schritt.

Turbine und Frankfurt – wo liegen die Unterschiede?

Die Frankfurter Mannschaft ist etwas älter, alle gehen ihren eigenen Weg und sehen sich nicht ständig zwangsläufig, weil nicht wie in Potsdam die meisten im Internat untergebracht sind. Trotzdem unternehmen wir viel gemeinsam. Das ist ein gutes Klima.

Haben Sie noch Kontakte zu Ihrem einstigen Verein?

Ich habe natürlich noch viele Freunde in Potsdam. Mit Spielerinnen von Turbine habe ich ab und zu noch Kontakt.

Hand aufs Herz. Das Spiel der Erzrivalen am Sonntag: Ein Spiel wie jedes andere?

Zum Spiel gegen Turbine möchte ich am liebsten erst etwas sagen, wenn es gelaufen ist. In jedem Fall freue ich mich total, wieder einmal im „Karli“ spielen zu können. Meine Eltern und sehr viele Freunde aus Potsdam werden kommen, um mich anzufeuern.

Nachdem der Bann nun gebrochen ist - welche Ziele haben Sie für die Zukunft?

In jedem Fall möchte ich für Frankfurt Punkte erzielen und Titel erkämpfen. Ganz oben auf der Wunschliste steht aber die Teilnahme an den Olympischen Spiele im nächsten Jahr in China. Um Sylvia Neid zu überzeugen, hilft einfach nur gute Leistung. Und die werde ich bis dahin sicherlich noch oft zeigen.

Das Gespräch führte Henner Mallwitz.

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