Landeshauptstadt: Angepasstes Wohnen
Landesseniorenrat informierte sich in der Gewoba-Musterwohnung am Stern
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Am Stern - Auf den ersten Blick sieht es wie ein normales Schlafzimmer aus: Bett, Nachttisch und ein großer Kleiderschrank. Doch das Bett, das in der Musterwohnung in der Newtonstraße 7 steht, ist ein besonderes. Mittels Handsteuerung lässt sich das Kopfteil verstellen und nach dem nächtlichen Aufstehen geht beim Aufsetzen des Fußes Licht an. Fehltritt ausgeschlossen. Eine andere Raffinesse enthält der Kleiderschrank: Mittels eines Handgriffes lässt sich die Kleiderstange nach unten ziehen, so dass Rock und Hose in Greifhöhe gelangen.
Mit der Musterwohnung in der Newtonstraße 7 will die Gemeinnützige Wohn- und Baugesellschaft (Gewoba) zeigen, wie ein älter werdender Bewohner seine Wohnung an die Bedürfnisse des Alters anpassen kann. Es sei die beste Variante, in der Wohnung zu bleiben, auch wenn Pflegebedürftigkeit eintritt, meint Klaus Jakobs von der Firma GangWay, die sich mit dem Thema „Wohnanpassung“ beschäftigt, Bewohner berät und den Umbau gemeinsam mit dem Vermieter organisiert. „Unser Leerstand ist gering, wir wollen daher für die bestehenden Mietverhältnisse diese Möglichkeit schaffen“, sagt Gewoba-Geschäftsführerin Christiane Kleemann. Bisher hätten fünf Mieter von der Wohnanpassung Gebrauch gemacht, berichtete Jakob.
Gestern informierten sich die Vorsitzende des Landesseniorenrates Sieglinde Heppner (SPD), sowie Horst Uelze und Martina Plischke von der „Arbeitsgemeinschaft SPD 60 plus“ vor Ort über diese Möglichkeiten. „Vieles, was für alte Menschen sinnvoll ist, wäre auch allgemein notwendig“, sagte Martina Plischke beim Probieren der Schiebetür zur Küche. Eine Wohnung ohne Schwellen, Herde, die sich bei Überhitzung ausschalten, oder Griffe zum Festhalten im Badezimmer seien allgemein nützlich. Und selbst der viel zitierte Notrufknopf kann nicht nur für Menschen mit einer Pflegestufe rettend sein. Gewoba-Chefin Kleemann berichtet, dass beim Neubau von Wohnungen von vornherein auf Barrierefreiheit geachtet werde. So seinen alle 93 Wohnungen, mit deren Bau an der Lepsiusstraße noch in diesem Jahr begonnen werde, ohne Barrieren konzipiert. Spezielle Vorkehrungen würden außerdem für Rollstuhlfahrer geschaffen.
Sieglinde Heppner erwähnte, dass das Land noch in diesem Jahr ein Förderprogramm für Aufzüge in Wohngebäuden auflegen wolle. „Davon werden wir Gebrauch machen, sobald wir die Konditionen kennen“, sagte Kleemann. Das Treppensteigen sei für manche alten Bewohner ein Problem und oft müssten diese deshalb ihre Wohnung wechseln. Günter Schenke
Interessenten können die Musterwohnung jeden Dienstag zwischen 9 und 15 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung unter Tel.: (0180) 2473651 besuchen.
Günter Schenke
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