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Sport: Angriff auf dem Trockenen Felix Bach aus Potsdam fliegt zu Ergometer-WM

Was er auf dem Wasser kann, hat er schon bewiesen – jetzt will Felix Bach, der aktuelle Junioren-Weltmeister der Ruderer im Einer, auch auf dem Trockenen in der Weltspitze ganz von anklopfen. Bei den Ergometer-Weltmeisterschaften am Sonntag in Boston tritt der 18-Jährige bei den Junioren als derzeit bester Europäer gegen den Rest der Welt an; morgen fliegt er via Paris in die USA.

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Was er auf dem Wasser kann, hat er schon bewiesen – jetzt will Felix Bach, der aktuelle Junioren-Weltmeister der Ruderer im Einer, auch auf dem Trockenen in der Weltspitze ganz von anklopfen. Bei den Ergometer-Weltmeisterschaften am Sonntag in Boston tritt der 18-Jährige bei den Junioren als derzeit bester Europäer gegen den Rest der Welt an; morgen fliegt er via Paris in die USA.

Bei den „Euro Open 2010“ vor knapp zwei Wochen in Essen-Kettwig – mit Spitzenathleten aus 16 Nationen quasi Europameisterschaften –, war der Skuller aus dem Seekrug in der Junioren-Konkurrenz über die simulierten 2000 Meter mit 5:55 Minuten der Schnellste gewesen, womit er die für die WM geforderten 6:05 Minuten deutlich unterbot. „Jetzt in Boston will ich angreifen und sehen, was am Ende dabei herauskommt“, sagt Bach. „Ich fühle mich ordentlich vorbereitet und sehe gute Chancen für mich.“ Was sein Heimtrainer Steffen Becker unterstreicht: „Diese 5:55 von Felix hat laut internationaler Bestenliste in diesem Winter bisher noch kein anderer Junior geschafft. Wenn er die Reise gut verkraftet und die Nerven behält, kann Felix dort um den Sieg mitkämpfen.“

Becker weiß, wovon er spricht, denn er war bereits 2003 und 2004 bei den Ergometer-WM, die stets in Boston ausgetragen werden, dabei und führte dort beide Male den damaligen Potsdamer Junior Karsten Brodowski zum WM-Titel; im zweiten Jahr sogar mit dem noch heute geltenden Weltrekord von 5:47 Minuten. „Dieser Weltrekord wird in diesem Jahr von Felix noch nicht zu schaffen sein, aber das ist nicht schlimm“, meint der Coach. Schließlich liege das Hauptaugenmerk auf dem Wasser, auf dem sein Schützling den JWM-Titel im Einer verteidigen und sich für die ersten Olympischen Jugendspiele in Singapur qualifizieren wolle.

Trotzdem haben die Potsdamer den Boston-Start akribisch vorbereitet. Nach zahlreichen Tests daheim wird Bach am Sonntag den luftgebremsten Widerstand am Seilzuggefährt auf den so genannten Drag-Faktor 160 einstellen. „Meist fährt man mit 145, aber mit Karsten, der ähnlich kraftvoll war wie jetzt Felix, sind wir auch mit der 160 erfolgreich gewesen“, erklärt Becker, der diesmal daheim in Potsdam bleibt. „Wobei man aber abwarten muss, ob die Luft in der Halle vielleicht dick – also warm und stickig – ist oder ob das Gerät nahe der Tür steht, wo manchmal auch Zugluft herrscht.“

Felix Bach freut sich bereits „auf die für mich neue WM, bei der ich mich gut präsentieren will“, wie er sagt. „Und ich bin schon selbstbewusst genug zu wissen, dass ich in Boston vorn mitmischen kann.“ Michael Meyer

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