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Sport: Angriff auf die Tabellenspitze

Von Henner MallwitzDen Ball flach halten statt euphorisch sein: Auch nach dem 7:1-Kantersieg, den seine Spielerinnen am Mittwochabend gegen Freiburg landeten, wahrt Bernd Schröder den Realitätssinn. Von einer „Momentaufnahme“ spricht er, wenn er an die Torflut im Karl-Liebknecht-Stadion denkt.

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Von Henner Mallwitz

Den Ball flach halten statt euphorisch sein: Auch nach dem 7:1-Kantersieg, den seine Spielerinnen am Mittwochabend gegen Freiburg landeten, wahrt Bernd Schröder den Realitätssinn. Von einer „Momentaufnahme“ spricht er, wenn er an die Torflut im Karl-Liebknecht-Stadion denkt. Am Sonntag sieht der Coach des Frauenfußball-Bundesligisten 1. FFC Turbine Potsdam sein Team vor einer anderen, weitaus schwereren Aufgabe. Die Potsdamerinnen haben sich in einer beachtlichen Aufholjagd inzwischen nach vorn auf Platz zwei gekämpft und nun beim Tabellenführer FCR Duisburg die Chance, mit dem Gastgeber gleichzuziehen. 32 Punkten auf Turbine-Seite stehen 35 Zähler beim FCR-Team um Trainerin Martina Voss gegenüber.

„Wir sind wieder im Rennen, fahren aber dennoch nicht als Favorit nach Duisburg“, sagt Bernd Schröder, für den die Damen aus dem Ruhrpott nach wie vor die beste Mannschaft der Bundesliga bilden. „Aber wir wollen dort gewinnen oder zumindest einen Punkt holen.“ Wichtig bei diesem Unterfangen wird es vor allem sein, den äußerst guten Sturm des FCR in den Griff zu bekommen und die Nationaspielerinnen Inka Grings und Fatmire Bajramaj zu neutralisieren. „Das wird ein vernünftiges Spitzenspiel“, sagt Schröder – wohl wissend, dass er mit seiner Elf in Duisburg zuletzt immer sehr gut ausgesehen hat. Auch im Hinspiel im Karl-Liebknecht-Stadion boten die Turbinen eine ansprechende Leistung. Mit 0:2 lagen die Gastgeberinnen damals bereits zurück, bis Anja Mittag mit einem fulminanten 22-Meter-Schuss die Aufholjagd einleitete. Die 23-jährige Nationalstürmerin war es schließlich auch, die fünf Minuten vor dem Abpfiff noch den bereits verloren geglaubten Punkt für Turbine rettete.

„Daran erinnere ich mich sehr gern zurück“, sagt Anja Mittag. „Und da wir alle zurzeit in guter Form sind, glaube ich auch fest daran, dass wir in Duisburg was holen werden.“ Bei den letzten beiden Vergleichen, so Mittag, hätten die Potsdamerinnen erfolgreich den Rasen des PCC-Stadions an der Rheindeichstraße verlassen. „Warum sollte das jetzt anders werden“, sagt sie sich. „Zumal jede von uns weiß, wie wichtig dieses Spiel ist.“ Die Stürmerin hat indes zu ihrer alten Form zurückgefunden: „Das kommt langsam wieder“, meint sie. Erst am Mittwoch stellte sie ihr Formhoch wieder einmal unter Beweis, als sie mit einem sehenswerten Freistoßtor zum 7:1-Sieg über die Damen aus dem Breisgau beitrug.

Auch Schröder weiß um Mittags Stärken, wird aber selbstverständlich Wert auf seine gesamte Angriffsabteilung legen müssen. Und die wird der Coach dann auch anpeitschen. „Duisburgs Abwehr darf nicht zur Ruhe kommen“, fordert er und ist sich sicher, dass die Gastgeberinnen Nutzen aus ihrem Heimvorteil ziehen wollen. „Eine Kreativzone wie das Team von Martina Voss sie hat, fehlt uns leider“, schätzt er ein. „Also müssen wir das anders regeln.“ Wahrscheinlich mit der selben Aufstellung, die am Mittwoch eine überzeugende Vorstellung bot. Mit ihr soll der Angriff auf die Tabellenspitze erfolgen.

Anpfiff ist am Sonntag um 11 Uhr.

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