Sport: Angriff der jungen Wilden
Thomas Leek, Trainer des SV Babelsberg II, setzt auf die jungen Neuzugänge in seinem Team
Stand:
Herr Leek, am Samstag startet die SVB-Reserve in die neue Saison der Fußball-Brandenburgliga. Einige Spieler verließen den Verein, neue kamen hinzu. Wie gut macht sich die Mannschaft bereits und wie sind die Abgänge verkraftet worden?
Unter den Abgängen waren ja wenige Stammspieler. Rico Eichstädt hätten wir zum Beispiel gar nicht halten können, weil uns das Geld dazu fehlt. Den Fortgang von Alexander Ost zum Oberligisten Ludwigsfelder FC bedauere ich, weil ich glaube, dass das zu früh war. Aber manche junge Leute wollen eben manches zu viel und zu schnell. Auch der Wechsel Falko Königs zum Hennigsdorfer FC ist ärgerlich – aber dafür gab es ausschließlich familiäre Gründe. Und diese müssen wir natürlich akzeptieren. Aber wir haben auch einen guten Zulauf, der noch immer anhält. Mit Benjamin Kinsky kommt beispielsweise ein Spieler aus Magdeburg zu uns, der dort bereits Regionalligaerfahrung sammeln konnte und nun in Potsdam studiert. Oder Hansi Kiraj aus dem eigenen Nachwuchs. Wir haben acht Zugänge aus dem A-Jugendbereich. Und die jungen Spieler haben einen großen Nachholbedarf, das ist manchmal haarsträubend.
Sie haben eine intensive Vorbereitungszeit hinter sich. Wie zufrieden sind Sie mit dem derzeitigen Leistungsstand?
Die Vorbereitung lief gut, fast alle waren da. Wir hatten in den Testspielen fünf Siege und eine Niederlage gegen den Berliner Landesligisten Club Italia zu verzeichnen. 13, 14 unserer Spieler haben bereits gutes Brandenburgliga-Niveau, für die anderen ist der Männerbereich noch eine große Belastung.
Die vergangene Saison war mit dem dritten Platz in der Meisterschaft und dem Gewinn des Landespokals die bislang erfolgreichste für den SVB II. Soll und kann daran angeknüpft werden?
An den Erfolg im Landespokal können wir ja nicht mehr anknüpfen, aber in der Liga haben wir uns einen einstelligen Tabellenplatz vorgenommen. Fürstenwalde hat sich mit mehreren Spielern aus der Regional- und Oberliga verstärkt, und auch Sachsenhausen und Laubsdorf haben zugelangt. Da fließt das Geld, das wir jedoch nicht haben. Das muss man also alles relativ sehen; wir warten den Saisonverlauf erst einmal ab.
Künftig werden zweite Mannschaften nicht mehr am Landespokal teilnehmen. Was halten Sie von dieser Neuerung?
In anderen Bundesländern ist das schon längst üblich, und es ist auch richtig, einen Vereinspokal zu spielen. Gerade in der Startphase der Liga ist es für uns allerdings schade. Uns fehlt so der Wettkampf, man kommt aus dem Rhythmus. Und den jungen Spielern fehlt der Vergleich mit höherklassigen Teams.
Zum Saisonauftakt wartet nun Guben- Nord auf die Nulldreier. Eine Mannschaft, die wieder aufgestiegen ist, den Babelsbergern in der Vergangenheit aber oft das Leben schwer machte. Wie ist der Gegner einzuschätzen?
Deren Abstieg war ein Betriebsunfall. Guben hat eine kompakte Mannschaft, wir wissen, was uns erwartet. Und wir freuen uns auch darauf, denn die Stimmung dort ist immer toll. In jedem Fall wollen wir gewinnen.
Können Sie in voller Besetzung antreten oder sind Verletzte zu beklagen?
Bis jetzt haben wir alle Spieler an Bord.
Das Gespräch führte Henner Mallwitz.
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