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Große Choreografien wie diese wird es in Babelsberg vorerst nicht mehr geben.

© René Garzke

Überfall auf Babelsberg-Fans: Angriff mit Waffen

Nach dem Raubüberfall auf Babelsberg-Fans melden sich die Betroffenen das erste Mal nach dem Überfall zu Wort. Die Hooligan-Attacke ließ die Nulldrei-Fans beim letzten Heimspiel verstummen.

Stand:

Babelsberg - Nach über einer Woche haben sich die attackierten Babelsberger Fußballfans jetzt erstmals öffentlich zu dem Raubüberfall von 20 bis 30 Hooligans geäußert. Die Anhänger des SV Babelsberg 03 geben dabei neue Details zu den Geschehnissen vom vorletzten Wochenende bekannt, als sie vom Auswärtsspiel aus Jena zurückkamen. „Wir sind vor allem von der Art und Weise des Raubs schockiert“, heißt es auf einem Flyer, den die betroffenen Fans am Sonntag beim letzten Heimspiel der laufenden Saison verteilt haben. Die Angreifer hätten demnach auch auf am Boden liegende Menschen eingeschlagen und sie mit Waffen traktiert. Solche Attacken hätten nichts mit Fankultur zu tun und schadeten der gesamten Subkultur, heißt es auf dem Flyer weiter.

Keine Fangesänge beim letzten Heimspiel

Der Schock sitzt offenbar tief. Die attackierte Fangruppierung – das Filmstadtinferno 99 – hat am Sonntag jegliche Unterstützung der Nulldrei-Elf eingestellt. Die sonst so lebendige Nordkurve: ruhig, kein Fangesang zu hören. Auch am Zaun der Fankurve hingen nicht wie üblich große Transparente. „Der Verlust (der geraubten Materialien, Anm. d. Red.) sitzt tief und lässt uns für den Moment verstummen“, heißt es zur Erklärung.

Vorerst wollen die Fans sich Zeit nehmen, „um das Widerfahrene zu verarbeiten und bis dahin jegliche Aktivitäten einstellen“. Dass es danach weitergehen soll, scheint aber festzustehen: „17 Jahre Ultra in Babelsberg lassen sich nicht in einer Nacht ausradieren“, erklären sie kämpferisch. „Wir werden weitermachen.“

Hinter der Attacke werden Zwickauer Hooligans vermutet

Für die Babelsberger Ultras steht auch fest, wer hinter der Attacke steht, wer die 20 bis 30 vermummten Angreifer waren: Hooligans des FSV Zwickau. Zwei Wochen vor dem Überfall gastierte der SV Babelsberg 03 in der sächsischen Industriestadt, die Nulldrei-Fans provozierten mit einem Spruchband: „Hier sieht es ja auch aus wie Rumänien ’87.“ Auf dem jetzt verteilten Flyer fragen die Babelsberg-Fans: „Haben wir es wirklich geschafft, euch mit unseren Spruchbändern und unserem Auftreten so sehr in eurer ,Ehre’ zu kränken, dass ihr die Vernunft über den Haufen werft und solch einen feigen Angriff startet?“

Die Kriminalpolizei ermittelt.

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