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Sport: Angriff prüft Abwehr

Spitzenspiel der VfL-Handballer in Bad Schwartau wird wohl ausverkauft sein

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Manche Handballspiele haben zwar keinen Gewinner, aber einen Verlierer. Als der 1. VfL Potsdam am vergangenen Sonnabend im Heimspiel der Regionalliga Nordost gegen die HSG Tarp-Wanderup beim 26:26 einen sehr wichtigen Punkt abgab, wunderte sich Michael Friedrichs nur kurz. Wenig später schon sah sich der Teammanager des VfL Bad Schwartau in seiner Meinung bestätigt, nach der sowohl die Potsdamer als auch der ebenfalls in Richtung Zweitliga-Aufstieg strebende frühere Bundesligist aus Lübeck keinesfalls ungefährdet durch die Saison marschieren und nur die beiden Direktvergleiche den Ausgang des Meisterschaftsrennens maßgeblich beeinflussen werden.

„Man sollte bei der Beurteilung der Gesamtsituation nie vergessen, dass auch vier, fünf andere Teams in dieser Liga sehr ordentliche Qualität besitzen und dir immer gefährlich werden können. Ich sage aber ganz klar, dass für uns alle hier der VfL Potsdam der Hauptkontrahent ist“, so Friedrichs vor dem am Sonntag stattfindenden Auswärtsspiel der Potsdamer beim VfL Bad Schwartau (16 Uhr, Hansehalle Lübeck).

Das Kräftemessen beider Spitzenteams, darauf deutet der Vorverkauf hin, wird sehr gut besucht sein. 2500 Besucher fasst die Hansehalle, die in unmittelbarer Nachbarschaft des Stadions Lohmühle des Fußball-Regionalligisten VfB Lübeck liegt. „Der Run auf die Karten ist enorm. Ich rechne damit, dass wir bei dieser Partie fast ausverkauft sein werden“, erklärte Friedrichs, der nach der Lizenzabtretung des damaligen Erstligisten an den HSV Hamburg im Jahr 2001 dem Leistungshandball beim VfL Bad Schwartau Struktur und Erhalt verlieh.

Die Partie könnte auch zur Beantwortung handballerischer Glaubensfragen herhalten, testet doch der erfolgreichste Angriff der Liga (328 Tore) die bislang beste Abwehr. Die Potsdamer ließen in den bisherigen neun Spielen erst 199 Gegentreffer zu.

Das Kommen des Ex-Nationalspielers und jetzigen VfL-Spielertrainers Thomas Knorr vom HSV Hamburg hat dem Vorjahreszweiten in jeder Hinsicht gut getan. „Wir hatten anfangs Probleme, sind jedoch mittlerweile sehr stabil und hoffen, dies am Sonntag nachweisen zu können“, frohlockt Friedrichs, der die Potsdamer dreimal beobachtet hat. Der Respekt vor dem Zweitliga-Absteiger ist dabei nicht kleiner geworden: „Die Potsdamer haben mit Peter Melzer als Trainer und Jörg Reimann als Kreisspieler noch einmal sehr gute Qualität geholt.“

Der am Sonntag ziemlich zeitig per Mannschaftsbus abreisende VfL Potsdam kann nach Lage der Dinge mit vollständiger Besetzung ins Spiel gehen. Lediglich der aus dem VfL-Oberliga-Aufgebot nach oben beorderte Abwehrspieler Tobias Kurtz hat sich in einen lange geplanten einwöchigen Urlaub verabschiedet. „Wir sind erstmals in dieser Saison nicht favorisierst. Ich bin gespannt, wie wir mit dieser Konstellation umgehen“, sagt Trainer Peter Melzer.

Thomas Gantz

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