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3. FUSSBALL-LIGA: Angriffe auf Journalisten in Rostock – Hansa verspricht Aufklärung

Fußball-Drittligist FC Hansa Rostock kommt trotz des sportlichen Höhenflugs nicht aus den Negativ- Schlagzeilen. Die gewaltsamen Ausschreitungen vermeintlicher Anhängern richten sich nunmehr auch gegen die Medien.

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Fußball-Drittligist FC Hansa Rostock kommt trotz des sportlichen Höhenflugs nicht aus den Negativ- Schlagzeilen. Die gewaltsamen Ausschreitungen vermeintlicher Anhängern richten sich nunmehr auch gegen die Medien. Vor dem Heimspiel gegen Werder Bremen II (2:0) sind am Samstag Journalisten, die auf dem Weg zum Presseparkplatz der DKB-Arena waren, von Vermummten massiv bedroht und deren Pkw demoliert worden. Hansa hat die Vorfälle am Sonntag verurteilt. Der Verein arbeite „derzeit an der lückenlosen Aufklärung“, teilte Hansa mit. Der Verein habe umgehend Kontakt zu den betroffenen Medienvertretern aufgenommen, sich für den entstandenen materiellen und ideellen Schaden entschuldigt und die beiden Medienvertreter zu einem weiteren Gespräch eingeladen.

Ein freier Sport-Fotograf wurde in seinem Auto kurz vor der Auffahrt auf den Presseparkplatz der DKB-Arena von rund 30 Vermummten aufgehalten. Sie umzingelten den 40-Jährigen, beschimpften ihn und demolierten sein Fahrzeug. „So viel Angst wie heute hatte ich noch nie“, sagte der Journalist. Nach Aussagen des Betroffenen skandierten die Vermummten, dass „sie der gesamten Presse die Fresse polieren wollten“. „Ich habe schon viel erlebt, aber das war der Hammer. Ein Arbeiten war für mich nicht mehr möglich“, erklärte der Fotograf, der bei der Rostocker Polizei Anzei- ge wegen Sachbeschädigung, Bedrohung und seelischer Körperverletzung stellte. Zudem behält er sich eine Klage gegen den FC Hansa Rostock vor.

Ein weiterer betroffener Medienvertreter, dem ähnliches widerfahren war, hat als Konsequenz beschlossen, seine journalistische Tätigkeit über und für den FC Hansa Rostock „endgültig zu beenden“. „Wenn man als ordnungsgemäß akkreditierter Journalist nicht mehr neutral und vor allem ohne Ängste wegen Übergriffen jeglicher Art berichten kann, ist das ein Skandal sondergleichen“, teilte der freie Journalist mit. dpa

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