Sport: Angriffsfußball siegt
Frauen-Fußball-Bundesligist Turbine Potsdam behielt im Spitzenspiel bei Heike Rheine mit 4:1 die Oberhand
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Frauen-Fußball-Bundesligist Turbine Potsdam behielt im Spitzenspiel bei Heike Rheine mit 4:1 die Oberhand Die Erkenntnis des Spiels lieferte Turbines-Trainer Bernd Schröder: „Angriff siegt.“ Seine Kollegin, Rheine-Trainerin Nicole Werner, fasste die Partie der Frauen-Fußball-Bundesliga zwischen dem FFC Heike Rheine und dem FFC Turbine Potsdam als „die beste Bundesliga-Partie die hier je gespielt wurde“ zusammen. Und fürwahr sahen die 1580 Zuschauer ein wirkliches Spitzenspiel zwischen dem Tabellenersten (Turbine) und dem Tabellendritten (Rheine). 4:1 siegten die Potsdamerinnen am Ende und entschieden somit das Duell bester Sturm gegen beste Abwehr zu ihren Gunsten. Heike Rheine kassierte in den vorangehenden vier Saisonspielen erst einen Gegentreffer. Turbine auf der anderen Seite ging mit durchschnittlich fast sechs Toren (29 in fünf Spielen) als das zielsicherste Team in die Begegnung. Folglich war Turbine-Coach Bernd Schröder ob des Erfolgs des Angriffsfußballs gegen die defensivere Grundausrichtung auch fröhlich zumute. Doch auch im Erfolg nahm er noch einmal Stellung zu seiner Warnung unter der Woche in der PNN, dass bei einer Niederlage gegen Heike Rheine sowie eine Woche später im Pokal gegen Hamburg, „auch Schröder zur Disposition“ stehe: „Das hat mit der Leistung der Mannschaft nichts zu tun, das sitzt tiefer. Es bringt nichts immer nur Schulterklopfen zu bekommen, wir brauchen echte Hilfe aus der Wirtschaft. um das zu halten, was wir haben.“ Und was sie haben, war am Sonntag Nachmittag richtig gut. Angetreten ohne ihre Weltmeisterin Ariane Hingst (Muskelfaserriss) begann Spitzenreiter Turbine furios und brachte mit seinen drei Spitzen (Zietz, Pohlers, Mittag) Rheine schnell in Verlegenheit. Nach 17 Minuten setzte Conny Pohlers mit einem Schuss aus halblinker Position ein erstes Zeichen, doch Heike-Torsteherin Nadine Richter war auf dem Posten. Neun Minuten später war es dann soweit: Nach einem Foul im Strafraum an Jenny Zietz, schießt Pohlers den fälligen Strafstoß am Gehäuse vorbei. Da sich aber Richter nicht auf der Linie blieb, kam es zur Wiederholung. Und zu dieser beorderte Trainer Schröder dann Maria Makowska, die zum 1:0 für Turbine traf. In Minute 31. passte Petra Wimbersky in den Strafraum auf Pohlers, die ins linke Eck vollendete. Nur zehn Miniten später erreichte ein Omilade-Zuspiel Viola Odebrecht, die eine Konfusion in Rheines Abwehr ausnutzte und aus kurzer Distanz einschob. So gingen die Turbinen mit einer beruhigenden 3:0-Führung in die Pause. Nach dem Seitenwechsel blieb Turbine am Drücker und Zietz schloss eine Kombination mit Omilade und Pohlers aus zehn Metern zum 4:0 ab (63.). Bei den Chancen von Heike Rheine zeigte sich Nadine Angerer im Turbine-Kasten als sicherer Rückhalt. Nur fünf Minuten vor dem Ende, als Rheines Kerstin Stegemann in halbrechter Position frei zum Schuss kam, war sie machtlos. Ansonsten konnten Makowska und Odebrecht die Kreise Rheines Weltmeisterinnen Stegemann und Kerstin Garefrekes gut einengen. Alles in allem siegte Turbine klar und verdient und liegt weiterhin voll im Soll. Allerdings bleibt zu hoffen, dass sich eine alte Fußball-Weisheit nicht bewahrheitet: Ein guter Angriff gewinnt Spiele, eine gute Abwehr gewinnt Meisterschaften. Turbine: Angerer; Liepack, Machalett, Kuznik; Omilade, Makowska, Odebracht, Wimbersky; Zietz (ab 84. Brendel), Pohlers, Mittag (ab 88. Becher). B. Unger
B. Unger
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