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Landeshauptstadt: Angst vor Asbest bei Hallenabriss

Flugblatt sorgt für Verunsicherung bei Anwohnern in Neu Fahrland

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Neu Fahrland - Eine Abrissbaustelle sorgt in Neu Fahrland für Angst vor einer möglichen Gefährdung durch Asbest. Auf einem Flugblatt, das viele Neu Fahrländer am Montagabend oder Dienstagmorgen in ihren Briefkästen fanden, wird zum Protest aufgerufen und von Beschwerden wie Halskratzen und Schmerzen beim Atmen berichtet. Die bringt der Verfasser des Flugblattes mit dem Abriss von Hallen in der Tschudistraße in Verbindung. Eine Mail der PNN an die angegebene Kontaktadresse – augenscheinlich bei einer Berliner Boulevardzeitung – wurde am Dienstag nicht beantwortet.

Bei der Stadt ist der Verdacht bekannt. Ein Anwohner habe sich beim Gesundheitsamt gemeldet, sagte Stadtsprecherin Christine Weber auf PNN-Anfrage. Der Abriss selbst müsse nicht genehmigt, sondern nur angezeigt werden – und das sei passiert. Die Stadt habe zudem die für Schutzmaßnahmen und Auflagen zuständigen Landesbehörden verständigt, in diesem Fall das Landesumweltamt und das Landesamt für Arbeitsschutz.

Das bestätigte Florian Engels, Sprecher des Arbeitsministeriums, den PNN. Eine Mitarbeiterin habe die Baustelle bereits am 18. Juli besichtigt. „Zu diesem Zeitpunkt wurden keine Auffälligkeiten festgestellt“, so Engels. Man behalte die Abrissbaustelle weiter im Blick.

Das will auch Neu Fahrlands Ortsvorsteherin Carmen Klockow (Bürgerbündnis). Bei ihr hätten sich nach dem Flugblatt mehrere besorgte Anwohner gemeldet, wie sie den PNN sagte. Obwohl sie die Stadt zunächst beruhigt habe, will sie mehr Informationen zu dem Abriss.

Dass es sich um eine akute Asbestgefahr handeln könnte, hält der Bausachverständige und frühere Grünen-Stadtverordnete Andreas Menzel für unwahrscheinlich. Asbest komme in derartigen Bauten nicht in der gefährlichen schwach gebundenen Form, sondern mineralisch gebunden vor. Dabei könne der Asbest nur freigesetzt werden, wenn Handwerker beispielsweise mit einer Trennschleifmaschine ohne Staubschutz in geschlossenen Räumen arbeiten, so Menzel. Generell empfehle sich bei Abrissarbeiten aber der Einsatz von Wasser, um Staub zu vermeiden: „Jede Art von Staub ist schlecht für die Lunge.“

Asbest wurde lange bei der Herstellung von Baumaterialien verwendet, da es nicht brennbar ist. Asbestfasern, die eingeatmet werden, sind krebserregend. Das Potsdamer Gesundheitsamt rät Anwohnern, bei einem Verdacht oder Beschwerden sofort einen Arzt aufzusuchen. jaha

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