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Landeshauptstadt: Anklage nach tödlichem Auto-Unfall 79-Jähriger Mann soll unachtsam gefahren sein

Nach einem tödlichen Verkehrsunfall in der Charlottenstraße muss sich nun ein 79 Jahre alter Mann wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung verantworten. Das bestätigte Wolfgang Peters, Sprecher des zuständigen Amtsgerichts, den PNN auf Anfrage.

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Nach einem tödlichen Verkehrsunfall in der Charlottenstraße muss sich nun ein 79 Jahre alter Mann wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung verantworten. Das bestätigte Wolfgang Peters, Sprecher des zuständigen Amtsgerichts, den PNN auf Anfrage. Ein Termin für die Verhandlung stehe noch nicht fest.

Es geht um einen Unfall, der am 22. Juli vergangenen Jahres geschah. An jenem Montag wurde in der Charlottenstraße – etwa auf Höhe der Wilhelmgalerie – am frühen Nachmittag ein 66 Jahre alter Fußgänger von einem ankommenden Renault erfasst. Er zog sich ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zu und starb im Krankenhaus. Dem Unfallfahrer wird nun laut Gerichtssprecher Peters vorgeworfen, altersbedingt nicht mehr die nötige Reaktionszeit und Übersicht zu besitzen, das Opfer also aus Unachtsamkeit angefahren zu haben. Unter anderem sei ein Gutachten des Unfallhergangs erstellt worden. Der nun angeklagte Fahrer hatte nach dem Unfall einen Schock erlitten. Theoretisch droht ihm zwar eine Gefängnisstrafe, allerdings endeten Gerichtsverfahren wegen fahrlässiger Tötung – je nach Höhe der Schuld – in der Vergangenheit häufig mit Bewährungsstrafen.

Das Risiko, das ältere Menschen für den Verkehr darstellen, ist immer wieder Gegenstand der Diskussion. Der Verkehrsclub ADAC beispielsweise rät Rentnern zur freiwilligen Selbstüberprüfung, da mit zunehmendem Alter die Fahrleistung abnehme – speziell bei über 75-Jährigen. Zahlen der Polizei stützen diese Einschätzung: Demnach waren im vergangenen Jahr in 935 der insgesamt 5667 Unfälle Menschen verwickelt, die älter als 65 Jahre waren – ein Anteil von 16,5 Prozent. Der Anteil der über 65-Jährigen an der Potsdamer Gesamtbevölkerung liegt bei knapp 15 Prozent. Zudem wurden 75 Prozent der besagten 935 Unfälle von den Rentnern selbst verursacht. HK

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