Landeshauptstadt: Annaburg stellt Potsdams Kadetten aus

Im Kleinstädtchen Annaburg, auf der anhaltinischen Seite des Flämings gelegen, eröffnete der Förderverein für ein Militärmuseum Brandenburg-Preußen am Sonnabend seine Ausstellung über die Kadetten – jene „Kindersoldaten“, die frühzeitig auf eine militärische Laufbahn vorbereitet wurden. In Potsdam befand sich eine der bedeutendsten Kadettenanstalten, zuerst in einem Flügel des Militärwaisenhauses, ab 1822 in einem heute von der Landesregierung genutzten klassizistischen Bau an der Heinrich-Mann-Allee. Nicht nur mit Text-Bild-Tafeln, sondern auch mit gegenständlichen Exponaten wie Waffen, Uniformen, Rangabzeichen und einer Sammlung Reservistenbierkrüge führt die von Manfred Paul Schulze zusammengestellte Schau in den Alltag der Kadetten ein. Er war durch Disziplinierung und hohe Belastung, aber auch durch sorgfältige Bildung und Erziehung nach modernsten Methoden geprägt, erläuterte der Vereinsvorsitzende Oberst a.D. Burkhart Franck. Hier wurde die preußische Offizierselite herangebildet. Der Potsdamer Verein hatte Annaburg auch deshalb ausgewählt, weil sich dort von 1762 bis 1921 eine vom Kurfürsten August dem Starken begründete Militär-Knaben-Erziehungsanstalt befand, in der Jungen aus ärmlichen Verhältnissen auf eine Unteroffizierslaufbahn vorbereitet wurden. Annaburgs Heimatverein bot zur Ausstellungseröffnung eine Abordnung der Zöglinge in Originaluniform auf und lud zum Kadettenfrühstück ein, das traditionell aus Schmalzstullen und Bier bestand. E. Hoh