Sport: Annika Becker trotzte Klausuren – Jeremenko über 5,70
Annika Becker aus Erfurt und der Ukrainer Ruslan Jeremenko siegten am Wochenende beim zweitägigen Stabhochsprung-Meeting im Potsdamer Stern Center. „Es ist fast wie im Theater.
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Annika Becker aus Erfurt und der Ukrainer Ruslan Jeremenko siegten am Wochenende beim zweitägigen Stabhochsprung-Meeting im Potsdamer Stern Center. „Es ist fast wie im Theater. Ein einmaliges Gefühl, vor einem Publikum zu springen, das von zwei Rängen aus zuschaut“, beschrieb Vize-Weltmeisterin Annika Becker, die am Freitag mit 4,50 Meter gewonnen hatte und an 4,60 Meter knapp gescheitert war, die Atmosphäre im Stern Center. Die 22-Jährige Erfurterin hat das fünfte Stabhochsprung- Meeting im größten Potsdamer Einkaufszentrum dominiert. Am Dienstag hatte sie in Dortmund mit 4,68 Meter noch einen deutschen Hallenrekord aufgestellt. Auf den Plätzen zwei und drei landeten in Potsdam die Ungarin Tünde Vaszi und die Isländerin Thorey Edda Elisdottir mit jeweils 4,30 Meter. Martina Strutz aus Schwerin wurde mit 4,20 Meter Vierte. „Schade, dass ich beim zweiten Versuch bei 4,60 Meter die Latte beim Herunterfliegen noch gerissen habe, denn die Höhe hatte ich klar“, sagte Annika Becker. „Aber ich habe am Vormittag zu Hause in Erfurt noch eine vierstündige Klausur geschrieben. Da muss ich mit 4,50 Meter zufrieden sein. Einige technische Kleinigkeiten muss ich noch verbessern. Für die Hallen-WM in Budapest im März bin ich optimistisch, denn ich habe gemerkt, dass auch die Russinnen zu schlagen sind.“ Während sie bei den Leichtathletik-Veranstaltern begehrt ist, halten sich die Zuwendungen von Sponsoren nach ihrem Silber-Coup von Paris in Grenzen. „Ich habe keine Wunder erwartet, doch es hat sich etwas getan“, meinte sie. Dagegen landete Tim Lobinger am Samstagabend mit 5,50 Meter abgeschlagen nur auf Rang sechs. „Die 5,50 Meter sind enttäuschend, aber bei mir macht sich der Ausfall von 300 Trainingssprüngen wegen einer Blinddarmoperation und anderen Verletzungen bemerkbar,“ meinte Lobinger hinterher. „Ich hoffe aber immer noch auf die Teilnahme bei der WM in Budapest, schließlich bin ich Titelverteidiger.“ Jeremenko überquerte im Potsdamer Einkaufscenter Samstagnacht als Bester 5,70 Meter. Die gleiche Höhe schaffte der Amerikaner Tye Harvey, hatte aber mehr Versuche. Beide scheiterten an der Jahres-Weltbestleistung von 5,82 Meter. Björn Otto aus Dormagen belegte als bester deutscher Springer mit 5,60 Meter Rang drei. Otto, der bisher als einziger deutscher Athlet die Hallen-WM-Norm von 5,70 Meter geschafft hat, war auch in Potsdam der Stärkste im eigene Lager. Zwar reichte es am Ende diesmal nur für Platz drei, aber er bezwang seinen Rivalen Lobinger klar. Sein Trainer Jörn Elberding sagte: „Die Sprünge bis 5,60 Meter waren okay, dann aber bei 5,70 Metern verfiel Björn wieder in einen alten Fehler, schob die Hüfte zu weit nach vorn und konnte die Sprünge nicht steil stellen“. Seit einigen Wochen spring Otto mit verändertem Anlauf. Ein Erfolgsrezept für die Mixtur Otto bei Olympia? Das Gespann blickt dennoch optimistisch voraus.
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