Landeshauptstadt: Anonymer Vorwurf wegen Tatra-Bahnen Überbrückt spezieller Schalter das Türsystem?
Ein neuer Vorwurf um den Unfalltod des 17-jährigen Potsdamers Marc-Philipp G.: Der Potsdamer Verkehrsbetrieb (ViP) hat gestern Behauptungen widersprochen, wegen eines so genannten Schlüsselschalters könnte sich die jeweils erste und letzte Tür einer Tatra-Bahn während der Fahrt öffnen.
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Ein neuer Vorwurf um den Unfalltod des 17-jährigen Potsdamers Marc-Philipp G.: Der Potsdamer Verkehrsbetrieb (ViP) hat gestern Behauptungen widersprochen, wegen eines so genannten Schlüsselschalters könnte sich die jeweils erste und letzte Tür einer Tatra-Bahn während der Fahrt öffnen. Diese Anschuldigung hatte gestern ein anonymer E-Mail-Schreiber – der sich als Mitarbeiter der Werkstatt des ViP ausgab – gegenüber den PNN erhoben. Der Schlüsselschalter werde beim Rückwärtsfahren benötigt und könne immer als Türöffner verwendet werden, auch wenn der elektronische Sicherungsmechanismus der Tür – die Grünschleife – aktiv sei. Trete an dem Schlüsselschalter ein Wackelkontakt oder Kurzschluss auf, könne so während der Fahrt die Tür öffnen. Laut Augenzeugen war das Unfallopfer in der Nacht zum 14. Juli in den ersten Wagen einer Tatra gestiegen, nachdem diese aber mit offener Tür losfuhr, wieder abgerutscht. Die Potsdamer Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Tramfahrer wegen fahrlässiger Tötung.
ViP-Sprecher Stefan Klotz bestätigte die Existenz des Schlüsselschalters, sprach aber von „technischem Halbwissen.“ Defekte an einem oder beiden Schaltern würden zum Unterbrechen der Grünschleife und so zum Anhalten der Bahn führen. Außerdem verwies Klotz darauf, dass die Arbeit des ViP „regelmäßig“ durch das Eisenbahnbundesamt (EBA) „unabhängig“ überprüft werde. HK
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