Sport: Ansehnlich mitgespielt
SC-Volleyballerinnen unterlagen dem USC Münster im DVV-Pokal mit 0:3
Stand:
Die Bundesliga-Volleyballerinnen des USC Münster werden Potsdam in guter Erinnerung behalten. Für knappe vier Stunden hielt sich der neunfache Deutsche Meister am vergangenen Sonnabend in der Landeshauptstadt auf. Es galt, mit rationiertem Kraftaufwand das Achtelfinalspiel im DVV-Pokal beim Zweitliga-Tabellenführer SC Potsdam erfolgreich zu gestalten. Wie erwartet gelang dies: Nach einer reichlichen Stunde hatte der Favorit die Partie vor 210 Zuschauern in der Sporthalle Heinrich- Mann-Allee mit 3:0 (25:19, 25:15, 25:17) für sich entschieden.
Die ohne die verletzten Zuspielerin Susanne Langer und Angreiferin Claudia Ahlert antretenden Gastgeberinnen hatten ihre beste Phase gleich mit Beginn der Partie. Der USC Münster benötigte eine Viertelstunde, um sich abzusetzen. Als er seinen Rhythmus gefunden hatte, drängte er den SC Potsdam in die Rolle des ansehlich mitspielenden, sportlich jedoch chancenlosen Widerparts. War anderes zu erwarten? Die Mimik von Volker Knedel beantwortete dies. Der Trainer des SC Potsdam blieb im Gegensatz zu den Punktspielen überwiegend stiller Beobachter. Wann schon bietet sich Gelegenheit, Könnerinnen aus dem Hochleistungsbereich wie Andrea Berg oder Atika Bouagaa zu erleben? An einem Tag wie diesem gab es nach der überaus erfolgreichen Hinrunde in der 2. Bundesliga Nord nichts anderes zu tun, als den eigenen Spielerinnen ganz entspannt bei den zahlreichen punktbringenden Aktionen zuzusehen. Exakt 51 kleine Punkte erspielte sich der SC Potsdam. Knedel war zufrieden damit, einige Spielerinnen weniger. SC-Angreiferin Anika Zülow etwa bedauerte, dass „wir heute leider nicht den stärksten Tag erwischt haben“.
Christoph Kesselmeier aus dem Trainerstab des USC Münster attestierte dem SC Potsdam „sehr gutes Zweitliga- Niveau“. Danach befragt, was denn den Tabellenführer im Falle eines Aufstiegs erwarten könnte, gab der 31-Jährige aktuelle Eindrücke des Gastspiels von WiWa Hamburg am Freitagabend in Münster wieder (0:3). Wiwa Hamburg, wo mit Sandra Landvoigt und Andrea Dellnitz zwei ehemalige Spielerinnen des SC Potsdam aktiv sind, war als Nachrücker aufgestiegen und hat bislang in acht Spielen keinen einzigen Satz gewonnen. „Die sind schon mit hängenden Köpfen zu uns in die Halle gekommen und haben sich in ihr Schicksal gefügt. Für mich ist dieser Verein derzeit das warnende Beispiel schlechthin“, sagte Kesselmeier vor der Abfahrt des Mannschaftsbusses.
Hat diese klare Aussage für den SC Potsdam Relevanz? Kaum, denn die wirklichen Entscheidungsträger des mitgliederstärksten brandenburgischen Sportvereins blieben dem Münster-Gastspiel trotz Einladung fern.
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