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Sport: Ansehnlich mitgespielt

VfL-Handballer stehen dennoch nach dem 28:32 in Stralsund als sportlicher Absteiger fest

Stand:

Der Fragesteller aus dem Lager des Gegners lockte nach dem Spiel die Handballer des 1.VfL Potsdam aus der Reserve. „Was wollt ihr denn mit der Truppe in der Regionalliga“, wollte der Mann vor der Stralsunder Sporthalle Vogelsang am Samstagabend wissen, als sich einige der Spieler und Assistenztrainer Matthias Lessig durch das Gedränge hin zum Mannschaftsbus schoben. Der Verlierer durfte dies als Kompliment auffassen, bot er doch vorgestern beim 28:32 (11:14) gegen den als Teilnehmer an der Bundesliga-Relegation feststehenden Stralsunder HV eine ansehnliche Partie. Die erwartete Niederlage beim Tabellenzweiten macht den Verein zunächst einmal zum sportlichen Absteiger. Die Chancen, im Nachhinein von einem Lizenzentzug zweier anderer Vereine zu profitieren und in der kommenden Spielzeit in der 2. Bundesliga Nord zu verbleiben, sind wohl eher theoretischer Natur. Der Lizenzausschuss der Handball-Bundesliga wird sich am kommenden Mittwoch zu entscheidenden Beratungen zusammen finden.

In Stralsund zeigten die Potsdamer sich wesentlich gefestigter als vor Wochenfrist beim 25:37 in Rostock. Die mit Blick auf die Relegationsspiele gegen den entsprechenden Süd-Zweitligisten (TuSEM Essen oder Bayer Dormagen) doch recht rationell spielenden Gastgeber hatten vor 1050 Zuschauern speziell vor der Pause erhebliche Mühe, das Spiel an sich zu reißen. Die Potsdamer führten 5:4 (10.) und 9:8 (20.) und hatten in dieser Phase mit Torhüter Christian Pahl und Enrico Bolduan ihre stilprägenden Akteure. Ausgangs der ersten Hälfte, dies ist keine Übertreibung, benötigte der Favorit sogar die Mithilfe der beiden aus Sachsen/Anhalt stammenden Schiedsrichter, um sich vom Ergebnis her deutlich abzusetzen. Stralsunds Trainer Holger Schneider nahm´s mit einem Schmunzeln: „Wir sind gedanklich schon auf die Relegation eingestimmt und haben uns dennoch sicher durchgesetzt.“

Nach der Pause wurde deutlich, dass der Stralsunder HV in Person von Nikolaos Samaras und Ivan Nincevic über den zweifellos besten Außenangriff der 2. Bundesliga Nord verfügen. Der VfL konnte das Tempo der Norddeutschen nicht mehr mitgehen, hielt den Rückstand mit enormen Kräfteaufwand jedoch in akzeptablen Grenzen. Und so war denn auch Spielertrainer Pawel Kaniowski hinterher mit dem Auftritt in Stralsund nicht unzufrieden: „Wir haben gekämpft. Das war nach der schwachen Leistung der Vorwoche erst einmal wichtig. Uns war klar, dass die Stralsunder sich vor ausverkaufter Halle nicht hängen lassen würden. Insgesamt gesehen fehlte es uns in den letzten Wochen leider an Leistungskonstanz. Daran sind wir letztlich gescheitert.“

1.VfL Potsdam: Pahl, Herholc; Pohlack (4), Böhm, Galus (2), Bolduan (7/1), Melzer (5/1), Kuhnigk (1), Schmidt, Tluczynski (3), Kaniowski (1), Piske (1), Wendlandt (2), Thiele (2), Baumgart.

Thomas Gantz

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