ATLAS: Ansporn
Michael Erbach freut sich über den Preis für die Montessori-Oberschule
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DDass die DDR-Einheitsschule – ungeachtet des politischen Auftrags, den sozialistischen Nachwuchs heranzuzüchten – auch ihre Vorteile hatte, das ist 17 Jahre nach der Wende durchaus anerkannt. Gemeinsames Lernen bis zur 8. Klasse und einheitliche Lehrpläne sorgten für ein vergleichbares Niveau – aber auch für Einschränkungen beim kreativen Lernen. Denn die Welt ist bunter, die Ansprüche von Eltern und Lernenden unterschiedlich, wie auch pädagogische Konzepte unterschiedlich ausgeprägt sind. Deshalb gibt es eben auch Montessori-Schulen, die weitgehend ohne Schulnoten auskommen, wo altersübergreifend unterrichtet und auf andere Inhalte gesetzt wird. Die Potsdamer Montessori-Oberschule wurde gestern ausgezeichnet. Doch die Ehrung war kein Tribut an den Schultyp Montessori schlechthin, sondern Anerkennung für das pädagogische Konzept, mit dem Montessori an dieser Schule umgesetzt wurde. Somit sollte der Anerkennungspreis für die Potsdamer Montessori-Schule Ansporn sein für andere Schulen anderer Schultypen, sich ebenfalls – im Rahmen ihres selbst erwählten pädagogischen Konzepts – zur preisverdächtigen Musterschule zu entwickeln.
Michael Erbach
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