ATLAS: Anstalt adé
Die Geschichte der Psychiatrie in den vergangenen Jahrhunderten ist eine Geschichte des Wegschließens und Ausgrenzens. Doch die Rolle der Psychiatrie in der Gesellschaft ändert sich.
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Die Geschichte der Psychiatrie in den vergangenen Jahrhunderten ist eine Geschichte des Wegschließens und Ausgrenzens. Doch die Rolle der Psychiatrie in der Gesellschaft ändert sich. Noch aus dem – sich jetzt erfreulich rasant ändernden – alten Verständnis heraus wurde die stationäre Psychiatrie in Potsdam einst am Standort In der Aue eingerichtet. „Da haben sie es gut, da draußen“ ist selbst heute noch ein häufig zu hörendes Argument – Hauptsache weit weg. Doch die Jahre der „Anstalt“ sind gezählt. Bis 2015/2016 will das Klinikum „Ernst von Bergmann“ seine 109 Psychiatriebetten an den Hauptstandort an der Charlottenstraße verlegen – eine äußerst lobenswerte Entscheidung. Schließlich gehen die psychisch Erkrankten dann nicht mehr „in die Aue“, sondern ins Klinikum, die Schwelle, sich professioneller Hilfe zu stellen, sinkt enorm. In diesem Zusammenhang erscheint es außerordentlich unzeitgemäß, das psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche aus Brandenburgs Hauptstadtregion Potsdam und Umgebung stationär bislang nur in Brandenburg/Havel behandelt werden können. Daher ist der Antrag des Bergmann-Klinikums auf Genehmigung einer eigenen Station nur Erfolg zu wünschen.
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