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Leuchte unter Leuchten. Beim Tag der offenen Tür in der Neuen Gesamtschule konnten Heranwachsende schon einmal ausprobieren, welche Anforderungen das Abitur stellt – wie bei diesem Experiment mit Magnesium.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Ansturm auf „Neue Gesamtschule“

Neue Bildungseinrichtung in der Haeckelstraße warb am Samstag mit einem Tag der offenen Tür

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Potsdam-West - 107 Kinder nimmt die Neue Gesamtschule Potsdam laut Schulleiterin Kirsten Schmollack im nächsten Jahr auf. Am Tag der offenen Tür am Samstag kamen mehr als doppelt so viele Eltern mit ihren Kindern, um sich über das neue Angebot zu informieren. Der Name „Neue Gesamtschule Potsdam“ hat offenbar eine enorme Magnetwirkung. Aus allen Richtungen kamen die Interessen: aus Potsdam-West natürlich, aber auch vom Stern und Schlaatz, aus Babelsberg und den nördlichen Stadtteilen. Der zum Hörsaal umfunktionierte Klassenraum, wo die Schulleiterin das Schulkonzept vorstellte, war überfüllt, viele mussten vor der offenen Tür zuhören.

Wie viele sich am Ende hier bewerben, kann Schmollack noch nicht sagen. „Das wissen wir erst im nächsten Jahr, wenn die Anmeldungen vorliegen.“ Die Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe hatte im August mit drei siebenten Klassen und fünfeinhalb Lehrerstellen den Schulbetrieb aufgenommen. „Damals konnten wir nicht alle Bewerber aufnehmen“, sagte die Schulleiterin. Vor allem diejenigen Kinder, die in der Nähe wohnen, seien berücksichtigt worden.

Der DDR-Bau in der Haeckelstraße ist zum größten Teil saniert und modernisiert worden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. In auffälligem Orange leuchtet die Fassade der Zeppelin-Grundschule und in fast weißem Farbton der Verbinder der Gesamtschule. Beide öffneten am Samstag ihre Türen und da sie Nachbarn sind, konnten sich die Besucher schon mal aus dem Nawi-Raum der Gesamtschule in den Bio-Raum der Grundschule verirren. Nawi ist die Abkürzung für Naturwissenschaften. In dem dafür eingerichteten Kabinett gibt es unter anderem Experimentiertische mit Bunsenbrennern.

„Wir sind beim Start von der Stadt super unterstützt worden“, sagte Schmollack, und Mathematik-Lehrerin Heide Andersson lobte die sehr gute Ausstattung. Wo früher eine Tafel hing, ist im Mathe-Kabinett jetzt ein „Smart Board“ mit Internet und „Touch Panel“ befestigt. „Jeder Schüler hat seinen eigenen Laptop“ erwähnt die Lehrerin. Viele Lerninhalte sind jedoch dieselben wie zur Tafel- und Kreidezeit: Gleichungen, rationale Zahlen und Prozentrechnung.

Im Zwischengeschoss verteilten die Siebtklässler Timon und Sean „Schulwunschzettel“, auf denen die Kinder zum Schulalltag und deren Verbesserungen befragt werden. „Findest du es gut, dass die Schule in vier Jahren nach Bornstedt zieht?“ lautet eine der Fragen. Er selbst finde es nicht so gut, sagte Sean, weil dann der Kontakt zu den Grundschülern in den Pausen nicht mehr vorhanden sei. Bekanntlich soll im Bornstedter Feld in vier Jahren ein neues Gesamtschul-Gebäude stehen. Anschließend steht der Umzug aus der Haeckelstraße bevor. Die derzeit hier lernenden Schüler gehen dann in die elfte Klasse und haben noch zwei Jahre bis zum Abitur vor sich. Dass der Standort in Potsdam-West aus diesem Grunde auf Sparflamme gehalten werde, fürchtet die Schulleiterin nicht. Im Gegenteil. Im nächsten Jahr nämlich beginnt der Umbau des noch nicht sanierten Seitenriegels. Darin entstehen weitere Klassenräume und Fachkabinette, zum Beispiel für Kunst und Musik.

Günter Schenke

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